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VfL Rüggeberg |
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24.10.2004, VfL-Sportplatz, Landesliga Westfalen, Staffel 2 |
Der VfL Rüggeberg steht mit 14 Punkten aus acht Spielen für einen Aufsteiger gar nicht so schlecht da und
ist im oberen Bereich der Tabelle der Landesliga Westfalen Süd zu finden. Einen kleinen Schönheitsfehler hat
die Bilanz der Ennepetaler Stadtteilkicker allerdings - sie standen nach vier Spieltagen verlustpunktfrei
da, um danach in weiteren vier Partien gar nicht mehr gewinnen zu können, wobei von den heimischen Fans zu hören
ist, daß vor allem die knappe 0:1-Niederlage beim Hasper SV für einen Knacks in der Moral der Mannschaft gesorgt
habe. Tadellos intakt ist die Moral der Kicker vom TSV Weißtal, die mit 20 Pluspunkten Tabellenführer ihrer Ligastaffel
sind und so im zweiten Jahr der Landesligazughörigkeit ernsthafte Ansprüche auf den Aufstieg anmelden, nachdem man die letzte Spielzeit als Aufsteiger immerhin auf Platz neun abschließen konnte.
Die Unterschiede zwischen den Hausherren und den Gästen sind über weite Strecke gar nicht einmal so groß, aber sie reichen
aus, daß der TSV Weißtal letztendlich völlig verdient die Punkte entführt. Die Kicker des TSV sind einfach immer einen Schritt
schneller am Ball, kaufen dem VfL mit Aggressivität den Scheid ab und sind einfach bissiger als ihre Gastgeber. Die lassen sich im
Laufe der Partie zwar von der aggressiven Einstellung des TSV Weißtal anstecken, reagieren aber mit recht sinnlosen Fouls und Niggeligkeiten, wo der Gegner immer aus dem Spiel heraus agiert und schlicht und ergreifend dafür sorgt, daß Rüggeberg nicht zur
Entfaltung kommt. Im ersten Abschnitt kommt es bereits zu zwei Treffern für die Gäste - der erste übrigens per Foulelfmeter erzielt -, die schon fast eine Vorentscheidung zu bedeuten scheinen, aber im Gegenzug fällt nach dem Tor zum 2:0 der Anschlußtreffer für den VfL - immerhin als Knaller über den Innenpfosten geschossen das schönste Tor der Partie. Zu Beginn der zweiten Hälfte wollen die Ennepetaler noch mal nachsetzen, aber die Defensivabteilung von Weißtal gerät dabei kaum in Verlegenheit und die Luft ist endgültig aus der Partie raus, nachdem der TSV zum zweiten Mal den Abstand auf zwei Treffer vergößern kann. Eine rote Karte gegen die Hausherren (Schiedsrichterbeleidigung) vergrößert ihre Chancen, noch mal ins Spiel zu kommen, natürlich auch nicht und fünf Minuten vor Schluß trifft zwar einen Rüggeberger das gleiche Schicksal (wiederholtes Foulspiel), aber da ist es dann bereits zu spät für die Hausherren, das Ruder noch mal herunzureißen.
Obwohl die Entfernung von Wilnsdorf, der Heimatstadt des TSV Weißtal, nach Ennepetal Rüggeberg mit knapp über 100 Kilomtern eine für
Landesligaverhältnisse sehr große Distanz ist, haben die Gäste eine Handvoll von Fans dabei, die eine große Trommel mitgebracht haben und sich damit immer wieder mal Gehör verschaffen. Dennoch geht es eher ruhig zu bei dieser Partie, zumal das heimische Publikum eher zu dem für so viele Amateurspiele typischen Verhalten tendiert, das Spiel eher ruhig zu verfolgen und gelegentlich mal einen Kommentar zur Schiedsrichterleistung oder zum Spielgeschehen abzugeben. Etwas lauter wird es da nur bei dem Elfmeter für Weißtal - bei dem man die Berechtigung akzeptiert, sich aber über die vermeintliche Dummheit des verursachenden Spielers ereifert, dem man vorwirft, daß das Foul unnötig gewesen sei und bei einem rüden Einsteigen eines Weißtalers gegen einen Spieler der Hausherren, bei dem man eine rote Karte fordert und dem Gegner, der erst mal liegenbleibt, vorwirft, eine Verletzung zu simulieren, um seiner Bestrafung zu entgehen. Anscheinend hat sich der Mann aber doch verletzt, er bewegt sich bis zur Halbzeit humpelnd über das Feld und nimmt in Abschnitt zwei auf der Bank Platz.
Bis vor etwa zwei Jahren handelte es sich beim VfL-Sportplaz noch um einen Hartplatz mit klassisch roter Asche, bevor man sich daran machte, einen Rasenbelag auszusäen. Damit setzte sich der VfL Rüggeberg über den aktuellen Trend zu Kunstrasenplätzen hinweg, muß aber
inzwischen auch den Nachteil dieser Entscheidung hinnhemen, denn der Rasen ist mittlerweile doch bereits recht mitgenommen und stellenweise uneben. Hier rächt sich sicher auch, daß man nicht gleichzeitig einen Nebenplatz oder eine sonstige Ausweichmöglichkeit angelegt hat - der VfL muß mit allen seinen Mannschaften inklusive Jugendteams hier spielen und auch trainieren und eine solche Dauerbelastung bleibt eben nicht ohne Folgen für das Grün, dessen Zustand mit Sicherheit noch schlechter werden wird. Verzichtet hat man in Rüggeberg auf jeden Ausbau der Anlage, nur auf einer Längsseite findet sich ein kleiner Graswall, der immerhin eine natürliche Erhebung bildet, während die Seite gegenüber nicht für den Publikumsverkehr freigegeben ist (hier sind dafür die Trainerbänke installiert) und die Hintertorseiten ebenerdig begehbar sind, wobei auf der einen Seite noch eine hölzerne Freßbude kommt und dahinter das Vereinsheim des VfL Rüggeberg, bei dem aus einem Fenster verkauft wird, wobei das Angebot aus irgendeinem nicht wirklich sinnvoll erscheinenden Grund fast exakt das gleiche wie an der Holzbude ist. Nicht verzichtet hat man in Ennepetal Rüggeberg übrigens auf eine Flutlichtanlage und die verfügt originellerweise über eine ungerade Zahl von Masten: vier davon zieren die Seite mit den Trainerbänken, drei die Seite mit dem Graswall, so daß man insgesamt auf die originelle Zahl von sieben Flutlichtmasten kommt...
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