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Nea Salamis |
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16.01.2005, Makarios, Katigoria A Kypros |
Nea Salamis Famagusta war in der jüngeren Vergangenheit in Zypern das Fahrstuhlteam überhaupt. 2001 abgestiegen gelang im
Jahr 2002 der direkte Wiederaufstieg, doch nur um 2003 postwendend wieder in der zweiten Liga zu landen. Nach einem Jahr
kehrten die Rot-Weißen zu Beginn dieser Saison wieder ins Oberhaus zurück und in der aktuellen Spielzeit soll die Serie gebrochen
werden, was nach 13 Spieltagen bereits geglückt zu sein scheint, immerhin steht Nea Salamina - wie das Team auch öfter genannt wird - auf dem vierten Tabellenplatz und die Verantwortlichen dürften eher über einen UI-Cup-Platz nachdenken als über den Abstieg, da der Drittletzte Apollon Limsassol nicht mal halb so viele Punkte auf dem Konto hat wie ihr Team. Nea Salamis ist übrigens gleich in doppelter Hinsicht ein Exil-Team, denn man hat sich nach einer Stadt im antiken Nordzypern benannt, deren Einwohner allerdings zu einer Zeit, an der an Fußball noch nicht zu denken war, nämlich im Jahre 700 nach Christus nach Famagusta übergesiedelt sind.
Nach der Spaltung Zyperns
mußte man sich 1974 eine neue Heimat suchen und inzwischen trägt Nea Salamis seine Heimspiele zumindest
symbolisch wieder in Famagusta aus, hat man doch dem Stadion, das 'übergangsweise' - nach der Ablehnung des Referendums zur Vereinigung der Insel im letzten Jahr ist dieser 'Übergangsstatus' zunächst erst mal wieder zementiert - für das Team in Larnaka errichtet wurde, den griechischen Namen eben dieser Stadt Ammochostos gegeben. Dort wächst allerdings zur Zeit neuer Rasen an, so daß die heutige Partie im Makarios Stadion in der Hauptstadt Nikosia augetragen wird. Gegner ist der AE Paphos, der im Jahr 2000 aus den beiden Fußballclubs der südwestzypriotischen Stadt, APOP und Evagoras hervorgegangen ist und seither bemerkenswerte Konstanz zeigt: seit 2001 hat man die Saison immer auf einem der Ligaplätze zwischen sieben und neun belegt und auch diese Saison deutet bei Platz acht nach 13 Partien auf ein solches Abschneiden hin.
In der Anfangsphase präsentiert sich Nea Salamina etwas aktiver, aber das Spiel bekommt eine Wendung, als Paphos nach 12 Minuten zum
erstenmal ernsthaft vor das Tor der Gastgeber kommt, zum Entsetzen der Gastgeber einen Elfmeter zugesprochen bekommt, den Povanovic lässig flach ins Eck verwandelt. Im Gegenzug gibt es einen weiteren Rückschlag für die Hausherren, denn ein gut vorgetragener Angriff endet mit einem nach dem bisherigen Spielverlauf sicherlich umso frustrierenderen Schuß gegen den Pfosten. Nea Salamis läßt sich jedoch nicht entmutigen, sondern sucht weiter den Weg nach vorne und nach 24 Minuten wird das dann belohnt, als der afrikanische Stürmer Goumbei nach leicht abseitsverdächtigem Steilpaß die Nerven behält und zum Ausgleich verwandelt, um danach Auskunft über sein Herkunftsland zu geben, indem er zur von den Fans hinter dem Tor aufgehängten Fahne Sierra Leones eilt, um sie zu küssen. Noch vor der Halbzeit ist das Spiel gedreht und dabei hilft die Abwehr von Paphos kräftig mit, als man sich bei einem Gegenangriff mit einem Steilpaß aushebeln läßt und Panagh frei vorm Tor auftaucht und verwandelt. In der zweiten Hälfte ziehen sich die Hausherren zurück und es zeigt sich, daß der AE Paphos nicht in der Lage ist, das Spiel selbst zu machen, so daß es zu keinen weiteren Treffern mehr kommt.
Nea Salamina gilt nicht gerade als Zuschauerkrösus, so daß wohl auch im gut 50 Kilometer entfernten Larnaka nicht wesentlich mehr
Zuschauer zu der heutigen Partie gekommen wären. Immerhin befindet man sich den 58 Gästefans auf der Gegenseite gegenüber in deutlicher zahlenmäßiger Überlegenheit und versucht, mit der in Zypern wohl überall anzutreffenden Mischung aus Getrommel und Gesang, sein Team zu supporten - beim Intro gibt es sogar ein einsames bengalisches Feuer zu sehen, was sich nach dem Treffer zum 2:1 wiederholt. Dazu hat man vor der Kurve ein Transparent mit der Aufschrift "Red Love - Red Life - Red Club" ausgelegt, das man vorher vergeglich versucht hat, am Zaun zu befestigen. Erfolgreicher waren die Nea Salamis Fans dagegen beim Aufhängen einiger Fahnen an eben jenem Zaun, darunter die bereits erwähnte Landesfahne von Sierra Leone und eine Fahne Zyperns. Von den Anhängern aus dem für die Verhältnisse Zyperns mit etwa 130 Kilometern weit entfernten Paphos gibt es zumeist nur einzelne Zwischenrufe zu hören und nur nach dem Führungstreffer für die Gäste kommt es auch mal zu einem Sprechchor, der dann auch sofort von den Heimfans beantwortet wird.
Das Makarios-Stadion ist das zweitgrößte Stadion der Insel überhaupt und wurde früher von den großen Teams aus Nicosia ebenso wie der
Nationalmannschaft genutzt, die inzwischen in das neue Neo GSZ Stadion umgezogen sind, das das Makarios als einzige Anlage der Insel an Größe toppt. Die Anlage präsentiert sich zwar nicht in hervorragendem Zustand - zum Beispiel fehlen zahlreiche Sitze -, kann aber auch im heutigen Zustand noch gefallen. Prinzipiell ist sie als ovale Schüssel angelegt, die um das mit einer raumgreifenden Laufbahn ausgestattete Sportfeld geht und nur auf einer Längsseite ein paar überdachte Plätze zu bieten hat. Der Rest der Anlage ist mit Plastiksitzen ausgestattet, die in den heute gesperrten Kurven grün bzw. orange gefärbt sind, während beide Längsseiten mit blauen Sitzen ausgestattet sind - Ausnahme ist hier der Mittelblock der Hauptseite, der ebenfalls orange Sitze hat. Ansonsten prägen vor allem die hohen Flutlichtmasten das Bild der Anlage, die die Form einer an Strommasten erinnernden Stahlkonstruktion haben und auch die Analog-Uhr, die über die Gegenseite herausragt, kann als prägendes Element bezeichnet werden - nur schade, daß sie nicht läuft.
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