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05.09.2013, Estádio do Morumbí (Estádio Cícero Pompeu de Toledo), Campionato Brasileiro Série A |
Auch heute läuft es für den São Paulo Futebol Clube alles andere als optimal. Die Gastgeber sind zwar bemüht, aber
Criciúma spielt jenseits allen brasilianischen Klischees diszipliniert und läßt keine Chancen für São Paulo
zu, wenn man von einem Freistoß absieht, der von Heimtorwart Rogério Ceni geschossen wird. Schließlich
bekommen die
Gäste nach einem harmlosen Rempler im Strafraum einen Elfmeter zugesprochen, den Marcél lässig zum 1:0
flach einschiebt. In der 44. Minute bringt ein Konter von Criciúma sogar das 0:2, als man geschickt über
rechts spielt, den Flügel wechselt und erneut durch Marcél mit einem haltbaren Schuß ins
kurze Eck vollstreckt. Mit dem
Halbzeitpfiff fordert São Paulo vergeblich einen Handelfmeter, aber den Strafstoß soll man schließlich
nach Foul in der 69. Minute erhalten, doch Ceni verschießt. Sechs Minuten später fällt zwar doch noch das
1:2 durch Aloísio - diesmal hat São Paulo in einem der wenigen guten Spielzüge die Raumdeckung der Gäste mit einem
Steilpaß ausgehebelt, aber es reicht nicht mehr, um den Ausgleich zu erzielen. So gibt es einen weiteren
Rückschlag für den SPFC, der nach dem aktuellen Spieltag auf dem vorletzten Platz der Tabelle steht.
Fast 35000 Zuschauer bedeuten eine durchaus beeindruckende Kulisse, zumal Criciúma nur mit vielleicht
50 Leuten im Gästeblock präsent ist, allerdings kommt ein großer Teil der Zuschauer - vielleicht 10000
davon, erst zwischen dem Anpfiff und der 30. Minute ins Stadion. Sie verpassen so das Intro, das im
wesentlichen mit vor dem Blockeingang verteilten Plastikfahnen begangen wird. Danach kommt der
Hauptsupport von den beiden Ultra-Gruppen Torcida Independente und Torcida Dragões da Real, wobei
zur Halbzeit viele Zuschauer ihrem Unmut freien Lauf lassen und zunächst die in die Kabinen gehenden
Spieler der Heimmannschaft beschimpfen und danach das Schiedsrichtergespann, das wie beschrieben auch
mit seinen Entscheidungen zum Unglück São Paulos beigetragen hat. In der zweiten Hälfte geht der Support
weiter, wirkt aber oft etwas halbherzig, und man hat auch nach dem Anschlußtor nicht das Gefühl, daß die
SPFC-Fans ernsthaft noch mit einer Wende rechnen.
Ähnlich wie beim Lokalrivalen Portuguesa ist das Stadion des São Paulo FC mit Estádio Cícero Pompeu de Toledo
nach dem Präsidenten benannt, der die Geschicke des Vereins in den 1950er Jahren geführt hat, wird aber in
der Regel immer nach dem Stadtteil, in dem es gelegen ist, Estádio do Morumbí genannt. Eröffnet wurde die
Anlage am 2.10.1966 mit einem Freundschaftsspiel gegen den Sporting Clube de Portugal aus Lissabon. Bei seiner
Einweihung hatte das Stadion eine Kapazität von 70000 Menschen, die später auf bis zu 140000 gesteigert wurde -
der Rekord liegt bei 138032 Zuschauern, die 1977 ein Spiel zwischen Ponte Preta und den Corinthians sehen
wollten. Ab 1994 wurde das Stadion renoviert, was sich wegen Problemen wie Rissen im Mauerwerk bis 2000 dahinzog.
Das Ergebnis ist eine große ovale Arena, die durchgängig dreistöckig und mit Sitzplätzen ausgestattet ist
und weiter ohne jede Überdachung auskommt - charakteristisch sind vor allem die waagerecht oberhalb der Ränge
an Stangen montierten Flutlichtstrahler. Die aktuelle Kapazität der Anlage beträgt 80008 Plätze, wobei für
Fußballspiele aus Sicherheitsgründen nur 73501 Tickets verkauft werden dürfen.
Für die WM 2014 sollte das Estádio do Morumbí ursprünglich renoviert
werden, doch mangels finanzieller Garantien wurde es schließlich von der Liste der Spielorte gestrichen,
São Paulo wird stattdessen mit der im Bau befindlichen Corinthians Arena vertreten sein.
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