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FC Schüttorf |
Die Oberligen |
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Der FC Schüttorf 08 mußte im vergangenen Jahr bis zum Saisonende zittern, hat dann aber doch als Aufsteiger den Klassenerhalt in der Oberliga geschafft. Als Aufsteiger trat auch der SSV Reutlingen an - seines Zeichens in der 2. Liga - aber mit dem Abstieg hatten die Schwaben nichts zu tun. Ganz im Gegenteil konnte man zwischendurch sogar mit dem Aufstieg flirten, auch wenn das keinen Bestand hatte. Im DFB-Pokal ist vermutlich keiner der beiden Kontrahenten Wunschgegner des anderen gewesen, die Schüttorfer werden mit einer sportlich sehr schwer lösbaren, aus Zuschauersicht aber eher uninteressanten Aufgabe konfrontiert und die Reutlinger müssen hunderte von Kilometern in ein Städtchen reisen, von dessen Existenz sie vermutlich erst am Tag der Pokal-Auslosung erfuhren.
Obwohl der FC Schüttorf in der Anfangsphase auch zu ein oder zwei Möglichkeiten kommt - dabei findet der Ball
am Ende den Weg auf den benachbarten Parkplatz, da man es beim Schießen mit der Höhe des Tores nicht so genau nimmt -, besteht eigentlich während der Partie keinerlei Zweifel daran, daß die Schwaben den Einzug in die nächste Runde schaffen. Die Gastgeber verkürzen zwar zwischendurch zum 1:3, doch die größte Gefahr, die nächste Runde zu verpassen, bestand für den SSV am Ende darin, daß der Fahrer des Teambusses den Weg in das Städtchen - liegt übrigens an der Grenze vom Emsland zum Münsterland unweit von Rheine - finden mußte. Diese Aufgabe erfüllt er übrigens mit Bravour - der SSV-Bus kommt gut 90 Minuten vor Spielbeginn zeitgleich mit dem Verfasser dieser Zeilen am Ort des Geschehens an. Die Fans des SSV Reutlingen sind zwar nicht zahlreich angereist, feuern ihr Team aber durchaus kontinuierlich an und haben auch einige Fahnen und Doppelhalter im Gepäck. Neben zahlreichen Rentnern findet sich eine Gruppe von Kindern bis Jugendlichen mit einer Trommel ein, die das Heimteam supporten. Sie suchen sich einen Platz vor der Werbebande schräg neben den Anhängern ihres Gegners und liefern sich von da aus ein - offensichtlich eher scherzhaft gemeintes und auch so verstandenes - Sangesscharmützel mit dem SSV-Anhang sowie mit den dort ebenfalls zu findenden Anhängern des Emsland-Rivalen vom SV Meppen. Der Sportpark Holmers-Kamp - manchmal ist dafür auch die Bezeichnung Sportplatz an der Salzberger Straße zu finden - schreit geradezu danach, mit der Vokabel niedlich tituliert zu werden. Hinter beiden Toren und auf der Gegenseite finden sich einige Stufen (übrigens hinter den Toren wie in einem Vorgarten abwechselnd grau und rot gepflastert, was den putzigen Eindruck verstärkt), wobei die Stufen auf der Gegenseite der älteste Teil der Anlage zu sein scheinen und einen etwas windschiefen Eindruck machen. In der ersten Reihe steht übrigens eine durchgebaute Holzbank, so daß ein paar nicht überdachte Sitzplätze vorhanden sind. Gegenüber gibt es eine kleine überdachte Tribüne mit orangefarbenen Sitzschalen, die alles andere als symmetrisch angeordnet ist, vielmehr steht sie komplett auf der vom Spielfeld aus gesehen linken Hälfte des Platzes und schließt fast genau mit der Mittellinie ab. Daneben sind ebenfalls ein paar Stufen zu finden und etwas zurückgesetzt das Vereinsheim des FC, das offensichtlich nach der Partie für die Pressekonferenz genutzt werden soll. Für die ist es zwar bereits hergerichtet, aber dennoch bleibt es während des Spiels für das normale Publikum geöffnet. Zum Teil bietet man auf den Stufen neben der Tribüne dem Publikum weitere Sitzplätze in Form von weißen Gartenstühlen an - hier ist zu hoffen, daß das nicht mal von Fans der rauheren Sorte als Einladung vom Typ Gartenstühle zu Wurfgeschossen verstanden wird. Bei manchen Gegnern ist hier wohl zumindest eine Trennung des Gästeblockes vom Rest der Anlage empfohlen! Alles in allem kann der FC Schüttorf wohl als sympathischer Club bezeichnet werden, dem man - außer vielleicht als Anhänger des FC Meppen - ein langes Leben in der Viertklassigkeit wünschen darf. Zu Höherem ist man wohl nicht unbedingt berufen, aber auch weniger als Oberliga sollte es schon angesichts des hübschen Stadions nicht sein. |