FC Mecklenburg Schwerin |
maps.google.de wikipedia |
fußballdaten.de fußball.de kicker.de |
wikipedia |
11.08.2013, Stadion Lambrechtsgrund, Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern |
Der FC Mecklenburg Schwerin ist ein brandneuer Club, der gerade in seine allererste Spielzeit startet, aber der Fußballsport
hat in der Hansestadt natürlich seine Tradition, die in den Verein eingeflossen ist. So handelt es sich um einen Zusammenschluß
des ehemaligen Oberligisten Eintracht Schwerin mit seinem Förderverein, der bereits als FC Mecklenburg firmierte. Eintracht
Schwerin selbst war 1997 aus der Fusion von Schweriner SC und FSV Schwerin hervorgegangen, die aus DDR-Zeiten ein Erstliga-Jahr
(Schweringer SC 1949/50 als BSG Vorwärts Schwerin) und diverse Zweitligajahre (der Großteil vom FSV, der als SG Dynamo von 1963 bis 1991
durchgängig in der zweitklassigen DDR-Liga gekickt hatte) eingebracht hatten. Kurz nach dem Ende der DDR hatte es die Dynamo - inzwischen
als Polizeisportverein Schwerin - sogar in den Europapokal geschafft, als man das Pokalfinale erreichte und gegen Meister Dynamo Dresden
verlor. Verloren ging dann auch die ersten Runde im Europapokal der Pokalsieger, wo man gegen den FK Austria Wien bei Ergebnissen von
0:0 und 0:2 ohne Tor blieb.
Tatsächlich handelt es sich beim heutigen Spiel gegen Anker Wismar um das erste Ligaspiel des neuen Vereins - am Auftaktspieltag
der neuen Saison kein Wunder - und um sein zweites Pflichtspiel, nachdem das Pflichtspieldebut des FC Mecklenburg Schwerin beim
Pokalspiel in Polz gründlich in die Hose gegangen ist, ist man doch in der ersten Runde beim Landesligisten Blau-Weiß Polz mit 0:1
gescheitert. Eine erneute Nullnummer ganz in der Europapokaltradtion der Gastgeber und auch heute zeigt sich schnell, daß kaum mit
Treffern zu rechnen ist. Es gibt viel Kampf und noch mehr Krampf auf dem Platz zu sehen, und so wird das Spiel vor allem eine
Geduldsprobe für das Publikum, dem wenig Spektakuläres geboten wird. Die eine oder andere Torchance gibt es zwar, aber wirklich
gefährlich wird es nur selten, und als der Ball endlich einmal im Tor (des FC Anker Wismar) landet, bremst ein Abseitspfiff von
Schiedsrichter Steffen Ludwig den Torjubel aus. Mit einer gelb-roten Karte gegen Schwerins Steven Flemming kommt nach einer guten
Stunde noch einmal neues Leben ins Spiel, bald darauf folgt eine Doppelchance für die Gäste, bei der eigentlich das Führungstor
fallen müßte. Aber es soll wohl heute keine Treffer geben, und so bleibt es - am Ende bis zum Schlußpfiff - beim 0:0-Unentschieden
und auch dabei, daß der FC Mecklenburg Schwerin in seiner gesamten Geschichte noch immer ohne Pflichtspieltor ist.
Was der FC Mecklenburg schon einmal erfolgreich losgeworden zu sein scheint, sind die Fans des FC Eintracht. Galt der
Vorgängerclub als Verein mit einer aktiven - wenn auch nicht immer ganz sozialverträglichen - Fanszene, so ist am
heutigen Tag nichts von Heimsupport zu sehen, und es bleibt der zahlenmäßig knapp zweistelligen Gruppe der Gästefans
überlassen, für ein wenig Support zu sorgen, der sich allerdings im Wesentlichen darauf beschränkt, seinen Bereich
mit einer Menge von Blockfahnen zuzupflastern, die in der Größenordnung der anwesenden Personen liegt. Am Bahnhof
empfangen werden die Anker-Fans von einer beachtlichen Menge von Polizeikräften, die ihre Zahl um ein Vielfaches
übersteigen, wobei nicht ganz klar ist, ob man Konflikte zwischen den Anhägern aus Wismar und potentiellen Fans der
Gastgebern erwartet oder angesichts der zu erwartenden auswärtigen Anhänger von Hansa Rostock, die den Bahnhof Wismar
auf dem Weg zum eigenen Heimspiel gegen den VfB Stuttgart II passieren, lieber auf Nummer sicher geht.
Der FC Mecklenburg Schwerin trägt seine Heimspiele - zumindest vorläufig - im Stadion Lambrechtsgrund aus, was faktisch einen
Umzug bedeutet, denn man hat das Stadion Paulshöhe, in dem die Eintracht ihre gesamte Existenz verbracht hat, zugunsten
der Anlage des Schweriner SC verlassen, dessen weiter existierende Volleyball-Abteilung bis zum heutigen Tag in der
benachbarten Sporthalle Bälle übers Netz schlägt. Im Gegensatz zur Paulshöhe handelt es sich beim Lambrechtsgrund um
eine Kampfbahn - also ein Stadion mit Laufbahn und Leichtathletikeinrichtungen - und es ist schwer zu glauben, daß beide
Stadien die gleiche Kapazität von 10000 Besuchern haben sollen. Solche Zahlen werden sicherlich nicht erreicht werden
bei den Heimspielen des FC Mecklenburg, und die Hauptseite der Anlage dokumentiert mit ihren zum Teil mit Moos bewachsenen
Sitzschalen, daß es hier nur selten Besucher-Hintern gibt, die die Flora in ihrer Ausbreitung hindern könnten.
|