Spouwen-Mopertingen vs. KSK Hasselt 1:0
ca. 300 Zuschauer
Der belgische Fußballclub Spouwen-Mopertingen ist 2002 aus einer Fusion hervorgegangen, in die das 1954 gegründete Rapid Spouwen seine Stammnummer einbrachte, so daß man formal Nachfolger dieses Clubs ist. Fusionspartner waren die Golden Stars Mopertingen, und der neue Club spielte zunächst in den Provinzialklassen, stieg aber nach zwei Spielzeiten in die 4. Division auf, in der die Golden Stars bereits vorher längere Zeit gekickt hatten. Heute geht es gegen den benachbarten KSK Hasselt, der ebenfalls - 2001 - als Fusionsclub entstanden war und seither zwischen der 3. und 4. Division pendelt - Vorgänger KSC Hasselt hatte es in den 1970er Jahren einmal bis in die 1. Division geschafft. Zur Zeit steht Hasselt auf Platz zwei und hat alle Chancen, sich noch vor dem zur Zeit vier Punkte besser stehenden KSK Heist den Direktaufstieg zu sichern, sollte allerdings dafür bei abstiegsbedrohten Teams wie Spouwen-Mopertingen die Punkte einfahren.
Bereits in der Anfangsphase geht Spouwen-Mopertingen mit 1:0 in Führung, und so sieht sich Hasselt unerwarterweise in der Situation, einen Rückstand aufholen zu müssen. Den Gästen ist der Wille, zum Ausgleichstreffer zu kommen, durchaus anzumerken, aber man agiert doch meistens zu umständlich und spielt gerne mal quer statt steil, so daß die Abwehr von Spouwen-Mopertingen nur selten echte Probleme hat, die Lage unter Kontrolle zu behalten. Zu Beginn der zweiten Hälfte werden die Gastgeber noch mal richtig frech und stehen selbst mehrmals kurz vor einem zweiten Treffer, einmal sogar fast spektakulär per Fallrückzieher erzielt, aber der Ball wird gehalten. Danach geht es wieder andersrum, und je länger das Spiel läuft, desto besser werden die Chancen für Hasselt, das das lange Eck zweimal nur haarscharf verfehlt, am Ende aber ohne Punkte dasteht, und insgesamt geht der sicher etwas glückliche Sieg für die Gastgeber wohl in Ordnung.
Der KSK Hasselt gilt als Club mit nennenswerter Fanszene und das bestätigt sich auch heute, denn gut die Hälfte der Zuschauer dürfte zu den Gästerfans gehören. Die Anhänger des Auswärtsteams liefern ein Intro mit diversen bengalischen Feuern ab und werden im Laufe der Partie in ihrem mit einer Zaunfahne geschmückten Bereich immer wieder mal per Sprechchor aktiv. Zwar ist man damit deutlich aktiver als die Anhänger von Spouwen-Mopertingen, die so etwas wie organisierten Support nicht kennen und nicht mal einen nenenenswerten Torjubel zustande bringen, aber zum Ausgleichstreffer können sie ihrem Team mit ihren Bemühungen nicht verhelfen, und so fliegen die bengalischen Feuer, die wohl für den eigenen Torerfolg reserviert waren, in der Nachspielzeit auf den Platz, was man in Mopertingen nicht sonderlich ernst nimmt. Die Leuchtfackeln werden kurzerhand in die Böschung neben den Platz geworfen und es kann weiter gehen.
Der vom Fusionsclub genutzte Sportplatz wurde von den Golden Stars Mopertingen in die Fusion eingebracht und gehört zu den weniger gut entwickelten Spielstätten seiner Klasse. Wirklichen Ausbau findet man nur auf einer Längsseite, wo es ein paar Stufen gibt, die teilweise mit Plastikschalen versehen sind und größtenteils über eine Überdachung verfügen, die als Vordach des dahinter liegenden Vereinsheims realisiert ist. Aus dem Clubheim selbst kann man das Spiel oberhalb der Köpfe der Tribünenbesucher durch Panoramafenster verfolgen, und ungewöhnlicherweise ist zu Beginn der Partie eine anscheinend geschlossene Gesellschaft in einem kleinen Teil des Clubheims, wo man feine Speisen und Sekt genießt, während im Rest des Raumes die Fußballfans mit Bier, Cola und Kaffee abhängen und für die es nicht mal ein Fastfoodangebot gibt - vermutlich werden sich die Teilnehmer der Gesellschaft etwas deplaziert vorkommen. Ebenso ungewöhnlich ist, daß anscheinend nach dem Spiel noch eine Band auf der kleinen Bühne des Clubheims auftreten soll, die zwischendurch ihren Soundcheck macht und sich als Coverband entpuppt, so daß die Zuschauer auf der Tribüne zum Teil die Partie zu aus dem Clubhaus klingenden (nachgespielten) Sounds von Status Quo und Credence Clearwater Revival verfolgen.