|
SpVgg Sterkrade 06/07 |
maps.google.de wikipedia reviersport |
fußballdaten.de fußball.de kicker.de reviersport.de |
reviersport Adler Fanpage |
20.02.2011, Am Dicken Stein, Landesliga Niederrhein 1 |
Wie die beiden Jahreszahlen im Vereinsdatum nahelegen, handelt es sich bei der SpVgg Sterkrade um einen Fusionsclub,
allderings geschah es bereits 1927, daß sich der Spielverein Sterkrade 06 und und der Spielclub Sterkrade 07 zu dem
neuen Verein zusammenschlossen. Bis zum 2. Weltkrieg war man die führende Kraft im Fußball der 1929 entstandenden
Großstadt Oberhausen, doch mit Rot-Weiß Oberhausen war zuletzt ein starker Konkurrent entstanden, und die endgültige
Entscheidung über die Vorherrschaft in der Stadt fiel 1947, als sich die SpVgg Sterkrade entschied, trotz der sportlichen
Qualifikation für den Vertragsfußball im Amateurlager zu bleiben. Hier war man durchaus erfolgreich und spielte zweimal
in der Endrunde um die Amateurmeisterschaft mit, klopfte 1970 als Teilnehmer der Aufstiegsrunde zur damals zweiklassigen
Regionalliga doch einmal an die Tür des Profifußballs. 1977/78 stieg man gerade zur Einführung der Oberliga
aus der Verbandsliga ab, in der man zuvor die kompletten 22 Jahre verbracht hatte, die diese Spielklasse die höchste bei den Amateuren war. Finanzielle Anstrengungen, den Aufstieg zu erreichen, erwiesen sich schließlich als kontraproduktiv und finanziell am Boden
verschwand Sterkrade in den 1980er Jahren sogar für ein Jahrzehnt in der Bezirksliga und seither pendelt man zwischen dieser
Spielklasse und der Landesliga hin und her. Aktuell bestreitet man seine immerhin achte Landesligaspielzeit in Folge, aber man
befindet sich mitten im Abstiegskampf und läuft Gefahr, einmal mehr in die Bezirksliga abzurutschen. Heute geht es in einem
Oberhausener Derby gegen den SV Adler Osterfeld, der die Spielzeit 2004/05 noch in der Oberliga Nordrhein verbracht hatte,
sich dann aber aus finanziellen Gründen in die Landesliga zurückzog, obwohl man den vierten Tabellenplatz in der Abschlußtabelle
belegt hatte. Aktuell befindet man sich im Mittelfeld der Tabelle, und die Rot-Weißen sind sicherlich nicht nach Sterkrade gekommen,
um der SpVgg im Rahmen von Nachbarschaftshilfe drei Zähler auf dem goldenen Tablett zu präsentieren!
Die Hausherren präsentieren sich in der Anfangsphase bemüht, können aber den Gegner durch ihre oft umständliche,
stets aber einfach durchschaubare Spielweise nur allzuselten in Gefahr bringen. Als der Ball dann in der 16. Spielminute
nach einer Kopfballstaffette von David Fojcik doch im Tor von Adler Osterfeld untergebracht wird,
befindet sich ein Großteil der Zuschauer noch im Vereinsheim, um dort im Pay TV
das Spiel von Rot-Weiß Oberhausen beim VfL Osnabrück zu verfolgen, so daß sich die Diskussionen um die Abseitsentscheidung
des Schiedsrichters in Grenzen halten. Aus Abseitsposition erzielen die Sterkrader noch einen weiteren Treffer durch
Mark Skowronek, aber als das Leder viel später endlich so den Weg ins Tor findet, daß der Schiedsrichter nichts an dem
Treffer auszusetzen hat, geschieht das auf der anderen Seite - bzw. nach dem Seitenwechsel auf der gleichen - und es ist
der SV Adler Osterfeld, für den Dennis Terwiel das Leder neun Minuten vor Spielende im Tor unterbringt und sich danach
eine gelbe Karte sichert, da er sich vor Begeisterung das Trikot vom Leib reißt.
Ob es tatsächlich den namensgebenden "dicken Stein" in der Nähe des Spielortes der SpVgg Sterkrade gibt oder gab, bleibt
unklar - die Bezeichnung des Sportplatzes dürfte jedenfalls auf die Gaststätte "Am Dicken Stein" zurückgehen, in der die
Kicker des SV 07 Sterkrade nach deren Eröffnung im Jahre 1908 ein Domizil fanden. Heute ist die Anlage mit einem Kunstrasenplatz
ausgestattet, der von der Atmosphäre her nicht so richtig in die umgebenden Wälle mit ihren Marathontoren passen will und
einen deutlichen Stilbruch in der ansonsten eher altmodischen Anlage darstellt. Der Großteil der Wälle ist einfach nur
grasbewachsen, und nur auf einer Längsseite hat man hier Stufen integriert - immerhin gleich zehn Stück - und im zentralen
Bereich einige weniger Sitzschalen installiert, die bei der Renovierung eines Großstadions abgefallen sein dürften. Eine
weitere Verquickung von Tradition und Moderne stellen Eingangsbereich und Vereinsheim der Hausherren da, wobei das Kassenhäuschen
in klassisch gemauerter Form daherkommt und das Vereinsheim als neumodischer Metallcontainer.
|