Vietnam vs. Vereinigte Arabische Emirate 2:0
Vietnam

Vietnam
vs.
Vereinigte Arabische Emirate 2:0

Vereinigte Arabische Emirate

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Asian Football Federation
AFC Asian Cup 2007
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Letztes Spiel: Thailand vs. Irak 08.07.2007, My Dinh Stadium Hanoi, AFC Asian Cup 2007
Nächstes Spiel:  Malaysia vs. China

Ticket
39450 Zuschauer

Vietnam - oder besser gesagt der Süden des damals geteilten Landes - gehörte zu den Gründungsmitgliedern des asiatischen Fußballverbandes My Dinh Stadium AFC und belegte bei den ersten beiden Auflagen des Asia Cups 1956 und 1960 den jeweils vierten Platz. Seither konnte sich das vor allem durch den Krieg auch in seiner fußballerischen Entwicklung gestörte Land nicht mehr für den Wettbewerb qualifzieren und auch diesmal hätte man wohl wenig Chancen gehabt, würde man nicht als einer der Co-Veranstalter automatisch dabei sein. 2004 hatte es in der Qualifikation einen überraschenden 1:0-Erfolg gegen Südkorea gegeben, aber am Ende hatte man doch wieder zusehen müssen und angesichts der übermächtigen Konkurrenz geht wohl jeder davon aus, daß das in der Neuauflage des Cups - mit der in die ungeraden Jahre gewechselt wurde - ab dem Viertelfinale gelten wird. Immerhin haben es die Vietnamesen als 134. der FIFA-Weltrangliste mit den Teams Nummer 88 (Vereinigte Arabische Ermirate), Nr. 46 (Japan) und Nr. 59 (Qatar) zu tun. Hinzu kommt, daß man mit einer Jugendmannschaft antritt, nachdem es einen Bestechungsskandal gegeben hat, der für sieben Spieler des Teams zu Sperren geführt und einige - darunter Star van Quyen - ins Gefängnis gebracht hat. Der Vereinigten Arabischen Emirate haben zu Beginn des Jahres einen prestigeträchtigen Sieg im Golf-Cup verbuchen können und wollten jetzt bei den gesamtasiatischen Wettbewerben zeigen, daß dieser Erfolg nicht nur darauf zurückzuführen war, daß man diesen Regionalpokal im eigenen Land ausgetragen hat.

Das Spiel findet zunächst auf nicht allzuhohem Niveau statt und ist von Mittelfeldgeplänkel dominiert, wobei es auch durchaus den einen oder My Dinh Stadium anderen Fehlpaß zu sehen gibt. Chancen gibt es erst mal bestenfalls bei Standardsituationen, wobei den Gastgebern heue im Gegensatz zum gestrigen Spiel in Thailand nach einem Rempler ein Strafstoß verwehrt wird, und bei Fehlern in der Abwehr des jeweiligen Gegners. Ein ganz dicker unterläuft UAE-Keeper Majed Maqdemi nach 22 Minuten, als er einen einfachen Ball abspringen läßt, aber die Angreifer der Gastgeber sind zu weit entfernt, um daraus Kapital zu schlagen. Im zweiten Abschnitt wird das Team Vietnam mutiger und jetzt geraten die Araber zunehmend unter Druck. In der 53. Minute hat man noch Glück, als die Gastgeber eine dicke Möglichkeit inklusive Nachschußchance nicht nutzen können, aber elf Minuten später ist es soweit und Vietnam geht durch einen Schuß von halbrechts in Führung, bei dem Maqdemi abermals nicht sehr gut aussieht. Jetzt versuchen die Emirate, den Druck zu erhöhen, aber es zeigt sich schnell, daß es nicht zu den Spezialgebieten der Mannschaft gehört, das Spiel zu machen, denn immer wieder läßt man gefährliche Konter der Vietnamesen zu und davon bringt schließlich einer nach 73 Minuten das zweite Tor für Vietnam, bei dem sich die ganze Abwehr der Gäste übertölpeln läßt und der halbherzig aus dem Tor kommende Maqdemi per Heber überwunden wird. Damit ist das Spiel entschieden, denn auch in der Folge sind die Emirate viel zu ungenau im Spielaufbau und nach der Niederlage gegen Vietnam sieht es kaum danach aus, daß die Kicker aus Dubai, Abu Dhabi und co ihren Coup von 1996 wiederholen werden, als man ins Finale des AFC-Cups vorstieß und erst im Elfmeterschießen mit 2:4 gegen Saudiarabien unterlegen war.

Einige Heimfans im fast ausverkauften Stadion - nur in den Kurven sind eine größere Zahl von Plätzen frei - zeigen zum Intro die Fahne My Dinh Stadium von Vietnam mit dem gelben Stern auf rotem Grund als großen Blockbanner, andere liefern eine kleine Schalparade ab. Bereits vor dem Anstoß der Partie gibt es erste Vietnam-Sprechchöre, die sich im weiteren Verlauf des Spiels immer mal wiederholen und außerdem wird jede halbwegs passable Chance der Gastgeber frenetisch bejubelt und gegen nicht passende Entscheidungen des Schiedsrichters, wie zum Beispiel der gelben Karte bei der vermeintlichen Schwalbe in der ersten Hälfte, gibt es lautstarke Proteste. So sind die Anhänger der Vereinigten Arabischen Ermirate, von denen viel in traditionellen Gewändern erschienen sind, trotz eines mitgebrachten Megaphons nur selten zu hören, obwohl auch die Gästefans recht kontinuierlich supporten, was einen Singsang ergibt, der sich ein wenig wie ein Gebet anhört, auch wenn immer wieder mal bekannte Fußballmelodien darin zu erkennen sind.

Das 2003 eröffnete My Dinh National Stadium ist mit einer Kapazität von 40000 Zuschauern das kleinste Nationalstadion der ausrichtenden My Dinh Stadium Länder, aber sehen lassen kann sich die gut 12 Kilometer westlich vom Stadtzentrum der vienamesischen Hauptstadt Hanoi gelegene Anlage durchaus. Sie besteht aus einem rundumlaufenden Oval, auf das in den Längsseiten jeweils ein überdachter Oberrang aufgesetzt ist, wobei die Bestuhlung des Allseaters größtenteils in Hell- und Dunkelblau gehalten ist. Optisch sehr gelungen ist vor allem die von eleganten Bögen darunter und darüber getragene Dachkonstruktion, aber auch weitere Details wie die in die Dachträgerkonstruktion integrierten Flutlichtmasten können gefallen. Als einziger Nachteil der Anlage könnte man anführen, daß die Zuschauerränge aufgrund der Laufbahn ein wenig weit vom Spielfeld entfernt sind, das aber hat sie mit den Nationalstadien der anderen Ausrichter des AFC Cups 2007 gemein, unter denen es kein reines Fußballstadion gibt.

My Dinh Stadium
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