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FC Vlašim |
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17.04.2010, Kollárova Ulice, Druhá Liga |
Der heutige FC Graffin Vlašim ist 2006 entstanden, als sich der 1922 gegründete FC Vlašim mit dem FK Graffin Kácov zusammentat. Es liegt aber nicht nur daran, daß der Name recht neu im tschechischen Fußball ist, denn bis zu diesem Zeitpunkt hatte es sich um zwei Amateurclubs aus den unteren Ligen gehandelt, die höchstens mal sporadisch in den ersten Pokalrunden aufgetaucht waren,
wobei der FC Vlašim in den 1990er Jahren ein paar Jahre in der drittklassigen CFL gekickt hatte. In der war der Fusionsclub 2007 auch wieder angekommen, aber diesmal hielt man sich nicht lange in der dritten Liga auf, sondern schaffte zur laufenden Saison den Sprung in die Druhá - also Zweite - Liga. Hier steht der Aufsteiger aktuell in der oberen Tabellenhälfte und hat mit dem Abstieg nichts mehr zu tun - allerdings bei 17 Punkten Rückstand auch nichts mit dem Aufstieg. Auf den spekuliert dagegen noch der FC Zlín, der als Absteiger aus dem Oberhaus gerne postwendend nach oben zurückkehren würde und noch alle Chancen dazu hat, auch wenn man hinter dem Spitzenduo Hradec Králové und Ústí nad Labem auf Platz drei liegt, denn drei ist auch die Zahl der Punkte, die Zlín auf die beiden Spitzenteams fehlt, und das sollte bei zehn ausstehenden Spieltagen keine notwendigerweise unüberwindliche Hürde sein.
Das Spiel geht recht turbulent los, wobei Vlašim versucht, sofort Druck auf das Tor der Gäste zu machen, und nach drei Minuten haben einige Heimfans bereits den Torschrei auf den Lippen, aber das Leder ist von der Werbebande zurück an die Rückseite des Tornetzes abgeprallt. In der 10. Minute treffen die Gastgeber die Torlatte und direkt im Gegenzug ergibt sich die erste gute Chance
für Zlín, die ebenfalls mit einem Alu-Treffer - diesmal ist es der Torpfosten - endet. In der 21. Minute heißt es schließlich 1:0 für die Hausherren, als Marek Jungr einen Angriff durch die Mitte aus kurzer Distanz abschließen kann, und wieder folgt unmittelbar eine gute Gelegenheit für Zlin, doch Vlašims Torhüter bleibt Sieger. Nachdem sich kurz darauf auch sein Gegenüber mit einer Fußabwehr auszeichnen kann, folgt eine ruhigere Phase der Partie ohne große Torchancen, die der FC Zlín nach 30 Minuten jäh beendet, als man aus heiterem Himmel zum Ausgleich durch den gerade eben eingewechselten Martin Bača kommt. Kurz nach der Halbzeit geht Zlín sogar fast in Führung, als ein Abwehrspieler der Hausherren einen Querpaß von rechts unglücklich aufs Tor abfälscht und seinen Torhüter Michal Toma vor große Probleme stellt. Beide Teams gehen weiter offensiv zu Werke und es gibt zahlreiche Chancen, wobei vor allem eine Doppelchance aus der 69. Minute zu erwähnen ist, bei der Zlíns Torhüter zweimal Schüsse aus nächster Distanz abwehren kann.
Das Stadion Kollárova ist ein Vertreter einer auch in Tschechien seltener werdenden Stadiongeneration, die mit Multifunktionsarenen
und dergleichen wenig gemein hat. In der Mitte der Hauptseite gibt es eine kleine Tribüne, die mit blauen und weißen Sitzschalen daherkommt und deren Überdachung nicht ohne Stützpfeiler im Sichtbereich der Zuschauer - nämlich in der vorderen Sitzreihe - auskommt. Flankiert wird dieser 'Luxus'-Bereich von weiteren Sitzplätzen in Form von hellblau gestrichenen Holzbänken, und damit hat es sich mit dem Ausbau - jedenfalls fast. Zum einen hat man auf der Gegenseite noch zwei kleine unüberdachte Stahlrohrtribünen aufgebaut, und zum anderen kann man bei genauem Hinschauen in beiden Hintertorbereichen Stehstufen ausmachen - auf einer Seite zwei und gegenüber sogar ganze drei davon. Darüber hinaus verfügt die Anlage noch über einen Kunstrasenplatz, auf den man auf der Kollárova Ulice, die dem Stadion ihren Namen gibt, direkt zusteuert und an dessen Fangzaun ein Vereinszeichen und -name klarmacht, um wessen Hoheitsgebiet es sich hier handelt.
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