|
RSV Waltersdorf |
maps.google.de |
fußballdaten.de fußball.de kicker.de |
wikipedia |
12.08.2011, Stadion Schulstr., Brandenburgliga |
Der Rotburger SV Waltersdorf geht auf einen Fusionsclub zurück, zu dem sich am 20.06.1970 Traktor Nord
aus Rotburg und Vorwärts Johannistal aus Waltersdorf zusammenschlossen. Zunächst trat man als BSG
Traktor DRWK an (wobei die Abkürzung für Diepense Rotberg Waltersdorf Kiekebusch stand). RSV Waltersdorf
heißt der Club seit 1994, als die heutige Spielstätte entstanden war, nachdem man zuvor zunächst in Rotberg
und später in Schönefeld gespielt hatte. 1998 schaffte man erstmalig den Aufstieg in die Landesklasse,
nachdem man zuvor zwischen den Kreisligen gependelt war. Einen neuen Höhepunkt seiner Entwicklung erreichte
der RSV 2006, als man erneut aufstieg und die Landesliga erreicht hatte. Das konnte man zur aktuellen Saison
noch einmal übertreffen, als man die Landesliga Süd mit 11 Punkten Abstand sourverän gewann, nachdem man
2008 noch in der Aufstiegsrunde zur Brandenburgliga gescheitert war. Gegensätze ziehen sich an heißt es, und
das gilt auch an diesem ersten Spieltag, an dem der wie beschrieben aufstrebende RSV Waltersdorf auf den
Ludwigsfelder FC trifft, dessen siebenjähriger Höhenflug in der Oberliga Nordost-Nord gerade mit dem
Abstieg als Tabellenletzter zuende ging.
Nachdem der Absteiger in den ersten Minuten den besseren Beginn erwischt und zu ersten Chancen kommt, findet
der RSV Waltersdorf besser in die Partie. Nachdem der Ludwigsfelder Schlußmann Toni Erne nach einer guten
Viertelstunde bei einem Distanzschuß gut reagiert, steht er in der 38. Minute dumm da, als er von Waltersdorfer
Dennis Kutrieb mit einem Kopfball von der Strafraumgrenze zu weit vor dem Tor stehend erwiwscht wird und das Leder
zwar noch berühren, aber das Gegentor nicht mehr verhindern kann. Im zweiten Abschnitt bringt ein weiterer
Kopfballheber fast das 2:0, aber direkt darauf zeigt der Schiedsrichter auf der anderen Seite auf den
Elfmeterpunkt und Marcel Haß gleicht für die Gäste aus. Wer erwarten würde, daß der Aufsteiger jetzt einbricht,
sieht sich getäuscht, denn Waltersdorf muß zwar ein oder zwei brenzlige Szenen überstehen, geht aber zehn
Minuten vor Schluß wieder in Führung, als Ricardo Franke nach einem schönen Solo auch noch Erne ausspielt und
das Leder einschiebt. Am Ende schließt man sogar in der Schlußminute noch einen Konter zum 3:1 durch
Kutrieb ab - aufgelegt von Franke, so daß beide vorherigen Torschützen der Hausherren erneut beteiligt sind.
Unter den etwas über 600 Zuschauern sind auch eine Handvoll Anhänger des LFC, die sich mit einer Zaunfahne
als der Fanclub 'Harter Kern 97' identifizieren und hin und wieder einmal mit Sprechchören für einen Anflug von
Support sorgen, während Anfeuerungen oder ähnliches auf Seiten der Gastgeber völlig ausbleiben. Direkt mit
Spielbeginn gibt es einen Böllerwurf der Gäste, und nach dem Waltersdorfer Treffer zum 2:1 wird ein weiterer
Sprengkörper gezündet, was zu einer Eskalation führt, da der Schiedsrichter das Spiel für mehrere Minuten unterbricht
und sich die Gemüter auch nach dem Abpiff noch nicht beruhigt haben, so daß ein Streifenwagen angefordert wird,
damit man Herr der Lage wird. Insgesamt entsteht dabei schon der Eindruck, daß man die ganze Aktion mit etwas
mehr Fingerspitzengefühl gegenüber den Gästefans auch gut hätte vermeiden können, denn wie eine Horde gemeingefährlicher Randalierer wirkt der Anhang des LFC sicherlich nicht gerade.
Da man heutzutage offensichtlich jeden Dorfplatz zumindest namensmäßig zur Arena machen muß, hört der Sportplatz
an der Schulstraße nach dem Hauptsponsor des RSV offiziell auf die Bezeichnung "HDS Arena". Hier gibt es zwei Rasenplätze,
wobei der eine die Möglichkeit bietet, auf einem terassenartig ausgebauten Graswall das Spiel aus einer etwas
erhöhten Perspektive zu verfolgen, auf denen noch an einem Fußballstadion etwas eigentümlich wirkende gemauerte
Blumenkübel untergebracht sind. Damit hat die Anlage tasächlich einen Hauch von Individualität, aber der mit einem
Gestänge abgeteilte Hauptplatz ist der andere, um den man nur ebenerdig stehen bzw. sich auf ein paar aufgestellten
Bänken niederlassen kann. Ein Überdachung gibt es nur am etwas hinter einem Tor zurückgesetzten Vereinsheim, was
heute durchaus schon einmal unangenehm auffällt, da immer einmal wieder ein paar Tropfen Regen fallen...
|