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06.11.2013, Stadion Sportschule der Bundeswehr, Testspiel |
Am heutigen Mittwochnachmittag kommt es zu einem Länderspiel zwischen Deutschland und Großbritannien, was seltsam anmuten mag,
aber es handelt sich nicht um einen Vergleich der nationalen Fußballverbände, sondern vielmehr der jeweiligen Streitkräfte, bei
dem also die Deutsche Bundeswehr gegen die Royal British Army kickt.
Derartiger Fußball hat durchaus Tradition, so vertreten die Briten einen eigenen Fußballverband, die Army Football Association, die seit
1888 existiert und auch nationale Pokalwettbewerbe zwischen Truppenstandorten ausrichtet. Nicht ganz so professionell ist die
Mannschaft der Bundeswehr organisiert, die der Sporthochschule angegliedert ist und Werbung um Soldaten macht, die "mindestens
Verbandsliga-Niveau" haben und in der Mannschaft mitkicken wollen. Tatsächlich gibt es auch eine Militär-Fußball-Weltmeisterschaft,
die 1975 einmal von Deutschland gewonnen wurde (1:0 in Hagen gegen die Niederlande) und inwzischen in die Militärweltspiele
eingegliedert ist, nachdem sie bis 2005 als eigenständiger Wettbewerb ausgetragen wurde - im kommenden Jahr geht es wieder um
den Militär-Weltmeistertitel, wenn das runde Leder bei den Militärweltspielen in Mungyeong (Südkorea) rollen wird.
Die Mannschaft der Bundeswehr ist von Beginn an das überlegene Team, und es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis die
Gastgeber mit 1:0 in Führung gehen werden. Das Tor fällt dann allerdings auf der anderen Seite, als einer der wenigen Konter
der Briten über links von Wilkinson abgeschlossen wird. In der Folge drängt das deutsche Team auf den Ausgleich, vergibt aber
reihenweise gute Möglichkeiten, und es scheint darauf hinauszulaufen, daß die Partie mit 0:1 abgeschlossen wird, als die
Hausherren doch noch jubeln können und Andreas Gerdes-Wuprts vom BV Cloppenburg (Regionalliga) in der 88. Minute den Ausgleich erzielt. Allerdings ist auch das nicht das
letzte Wort in dieser Partie, denn der Jubel der Bundeswehr-Mannschaft ist kaum verklungen, als ein weiterer Angriff der Briten
mit einer Flanke endet, die Nobel am langen Eck aufnehmen und einschieben kann, so daß die Royal British Army doch noch als Sieger
vom Platz gehen kann, alles in allem gesehen vielleicht etwas glücklich, aber aufgrund der Abgebrühtheit beim Verwerten ihrer
Torchancne sicherlich auch alles andere als unverdient.
Das Stadion Sportschule der Bundeswehr - meistens einfach Bundeswehrstadion genannt - liegt in Warendorf auf einem Kasernengelände,
wo es heute von interessierten Zuschauern durch Anschellen an einem Drehkreuz, das ferngesteuert freigeschaltet wird,
betreten werden kann, wovon allerdings gerade einmal etwa 60 Menschen Gebrauch machen, was sowohl an dem frühen
Anstoßzeitpunkt von 16 Uhr liegen kann, wie auch daran, daß der Termin außer in der lokalen Tageszeitung "Die Glocke" so gut
wie nicht publiziert wurde. Jedenfalls ist die als Mehrzweckstadion gestaltete Anlage hinter den Toren und auf einer
Längsseite mit zwei bis fünf Stufen, also im Rahmen eines besseren Dorfplatzes, ausgebaut. Auf der anderen
Längsseite gibt es eine stattliche Tribüne, auf der im äußeren Bereich ebenfalls Stufen geboten werden und im
mittleren Bereich Sitzplätze in Form von blauen Sitzschalen zur Verfügung stehen. Unter dem Dach gibt es noch die
Sprecherkabine mit einem äußerst motivierten Stadionsprecher, von dem man vor dem Spiel beim Verlesen der
Mannschaftsaufstellungen erfährt, daß die britischen Kicker offensichtlich Dienstgrade haben und die Deutschen
stattdessen Vornamen.
Alternativbericht von P. David Zimmer |