|
SC Wiedenbrück 2000 |
maps.google.de wikipedia |
fußballdaten.de fußball.de kicker.de |
wikipedia Fanprojekt Bielefeld blaue-daten.de- Statistiken |
28.02.2012, Jahnstadion, Verbandspokal Westfalen |
Am 29.06.2003 gab es im ostwestfälischen Wiedenbrück ein großes Spektakel, als der örtliche Verbandsligist
vom SC Wiedenbrück 2000 einen attraktiven Gegner zum Freundschaftsspiel geladen hatte. Es ging gegen die
gerade aus der Bundesliga abgestiegenen Profis vom DSC Arminia Bielefeld, gegen den man am Ende ein
respektables 2:4 errungen hatte, und das bei sonnigem Sommerwetter - alles in allem ein großer Spaß. Gut
neun Jahre später ist aus dem Spaß Ernst geworden, und es kommt zu einer Partie, die man damals wohl für
völlig abstrus gehalten hätte, nämlich einem Pflichtspiel der damaligen Kontrahenten. Die Gastgeber sind
nach etwas hin und her, das sie ein Jahr bis hinab in die Landesliga geführt hat, in der zweiten Spielzeit
in Folge Regionalligist und somit noch eine Spielklasse tiefer als der DSC Arminia, der noch in der Saison
2008/09 in der Bundesliga vertreten war, nach zwei Abstiegen jedoch in der 3. Liga gelandet ist. Damit
müssen sich die Arminen aber auch per Verbandspokal Westfalen für den DFB-Pokal qualifizieren, und da hat
man im Viertelfinale seine Visitenkarte bei den Wiedenbrückern abzugeben.
Bereits nach vier Spielminuten erzielt Wiedenbrücks Marcel Leenemann den ersten Treffer der Partie,
aber gejubelt wird beim Favoriten, denn der Verteidiger hat soeben mit einer verunglückten Abwehraktion
für die Führung für Arminia Bielefeld gesorgt und eine Pokalüberraschung deutlich weniger wahrscheinlich
werden lassen. In der Folge lassen die Bielefelder ihren Gegner erst einmal spielen, was zu ein paar Torchancen
führt, den zweiten Treffer erzielt die Arminia dann aber in der 25. Minute doch lieber wieder selbst, und
nach dem 0:2 von Eric Agyemang ist von den Gastgebern erst einmal nichts mehr zu sehen. Erst nach dem Seitenwechsel
fassen die Hausherren neuen Mut und drängen teilweise auf den Anschlußtreffer, bis schließlich ein umstrittener
Elfmeter für Bielefeld zum 0:3 durch Fabian Klos führt, der die endgültige Entscheidung bringt, denn nach
diesem Treffer haben die Hausherren spürbar den Glauben an eine Wende verloren, und der DSC kann es sich leisten,
deutlich zurückzuschalten und das Ergebnis über die Zeit zu bringen.
Einige Anhänger des SC Wiedenbrück 2000 haben sich mit ein paar Zaunfahnen auf der Gegenseite niedergelassen
und sorgen immer wieder für sporadischen Support zugunsten der Gastgeber, aber für die Hauptshow im
nahezu ausverkauften Jahnstadion - an den Kassen gibt es noch ein paar Diskussionen mit Nachzüglern, denen man
nur noch die vergleichsweise teuren Tribünenkarten verkaufen mag - sind die Fans der Gäste verantwortlich.
Die Bielefelder sind immer mal wieder mit ihren Schwenkfahnen zugange und liefern zu Beginn der zweiten Halbzeit
eine Pyroshow mit bengalischen Feuern ab, die wenig überraschend bei den Veranstaltern auf wenig Sympathie stößt
und eine Ansage nach sich zieht, daß so etwas zu unterlassen sei. "Wenig überraschend" dürfte allerdings auch
für die Aktion selbst aus Sicht der Wiedenbrücker gelten, denn man hat vorm Gästeblock nicht nur einige Ordner
auflaufen lassen, sondern auch gleich sandgefüllte Eimer bereitgestellt.
Das erwähnte Freundschaftsspiel wurde 2003 im Sportzentrum Burg ausgetragen, das nur etwa 700 Meter vom Jahnstadion
entfernt ist, denn hier stand mit einer sechsstufigen Traverse ein Ausbau zur Verfügung, den die angestammte Heimstätte
des SC Wiedenbrück nicht zu bieten hatte. Auch das ist inzwischen ganz anders, und so hat man das Jahnstadion nicht nur
mit einer überdachten Tribüne auf der Hauptseite ausgestattet - um genau zu sein einem 08/15-Bauwerk, das man so mehr
oder weniger von der Stange kaufen kann und das zum Beispiel in Dellbrück in ganz ähnlicher Form zu bewundern ist - sondern
auch noch einen Hintertorbereich sowie die Gegenseite mit Stufen ausgestattet, so daß nur noch der Bereich hinter einem
Tor ohne Ausbau ist. Beim heutigen Spiel stößt die Kapazität des Jahnstadions allerdings an ihre Grenzen, denn Tribüne und
Stufen sind recht überfüllt. Ebenerdig in der unausgebauten Kurve am Zaun stehend ist die Aussicht auf das Geschehen
schon deshalb nicht allzugut, weil eben jener übermannsgroße Zaun mit seinem engen Gitter eine erhebliche Sichtbehindgerung
darstellt.
|