SG Union 94 Würm-Lindern |
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04.03.2015, Wilhelm-Dohmen-Sportplatz, Mittelrheinpokal |
Für die SG Union 94 Würm-Lindern ist heute ein ganz besonderer Tag - schließlich ist es nicht allzu oft der Fall,
daß man als Kreisliga-A-Club einen Drittligisten zu einem Pflichtspiel begrüßen darf, aber genau das trifft
heute ein, wenn es im Verbandspokal Mittelrhein gegen den SC Fortuna Köln geht.
Die Union hat sich das redlich verdient, indem sie zunächst die Finalrunde im Kreispokal Heinsberg erreicht hat
und sich dann in den ersten beiden Pokalrunden auf Verbandsebene zunächst gegen den Landesligisten SV Schwarz-Weiß
Nierfeld (2:1) und den Bezirksligisten VfR Wipperfürth (3:1 n. V.) durchsetzte, um so das Viertelfinale und das
damit verbundene attraktive Los gegen die Fortuna zu erreichen. Deren Zeit in Bundesliga und 2. Liga ist unter der
Führung von Hans 'Schäng' Löring legendär, der wohl einer der letzten Fußballpatriarchen der alten Schule
war und dessen Todestag sich am übermorgigen Freitag zum zehnten Mal jähren wird. Natürlich wäre alles als ein
klarer Sieg für den Drittligisten eine große Sensation, es ist auch klar, daß sich die SG Union Würm-Lindern
so teuer wie möglich verkaufen will.
Es wird schnell klar, daß die Kicker der SG Union 94 heute an ihre Grenzen stoßen,
denn allem Widerstand zum Trotz spielt Fortuna Köln auf, wie es ihnen beliebt. Vor allem tut sich
Ercan Aydogmus hervor, der in den Minuten 8, 9 und 14 einen Hattrick erzielt und somit seine Farben
fast im Alleingang auf 0:3 davonziehen läßt. In der 22. Minute heißt es nach einem Treffer von Andreas
Glöckner 0:4, und man beginnt, sich Sorgen zu machen, daß der SC Fortuna die wackeren Amateure mit
einem zweistelligen Ergebnis abfertigen könnte. Danach allerdings schalten die Profis einen Gang zurück,
und Würm-Lindern zeigt, daß man immer noch kampfeslustig ist und unbedingt einen Treffer erzielen
will. Das klappt letztlich nicht, aber zumindest begrenzt der Kreisligist die Zahl der Gegentore
schließlich auf sechs - dem vierten Treffer von Aydogmus in der 51. Minute folgt nur noch eine knappe
Viertelstunde vor Schluß das 0:6 durch Cauly Oliveira-Souza. Zwei Siege fehlen der Fortuna jetzt noch
bis an die lukrativen Fleischtöpfe des DFB-Pokals, wobei es im weiteren Verlauf des Verbandspokals
ein Derby gegen Viktoria Köln oder ein Spiel gegen Alemannia Aachen geben könnte, wobei sich letztere
noch gegen Borussia Freialdenhoven behaupten müssen - während die Viktoria heute in Leverkusen beim SV Schlebusch weiterkam.
Einen Pokalfight gegen einen Drittligisten auf dem Dorf hat es in NRW zuletzt selten gegeben, weil immer
wieder Sicherheitsbedenken dazu führen, die Spiele auf neutralen Anlagen auszutragen oder auch das
Heimrecht zu tauschen. Der SG Union Würm-Lindern wurde allerdings erlaubt, daheim zu spielen,
und das heißt in dem Fall, auf dem unausgebauten Wilhelm-Dohmen-Sportplatz zum Spiel zu bitten. Die Anlage ist rundum ebenerdig
begehbar, wobei man sich heute teilweise ein wenig durch die Menschenmenge drängeln muß, was in der
Kreisliga A sicher nicht so häufig notwendig wird. In einer Diagonale ist unter einer kleinen Überdachung
ein Imbißstand zu finden, und hier ist auch das Vereinsheim des Clubs - diagonal gegenüber hat man einen
zweiten Wurststand aufgebaut - wie man mutmaßen kann, exklusiv für heute. Übrigens ist der Wilhelm-Dohmen-Sportplatz nur eine der beiden Spielstätten der SG, die nicht nur hier in Würm zu Heimspielen antritt, sondern
auch auf dem Sportplatz im benachbarten Lindern - auf dem am kommenden Wochenende die Ligapartien der 1. und 2. Mannschaft der Unioner stattfinden werden.
Alternativbericht von HombruchHopping |