Al-Merreikh vs. Al Ittihad 3:0
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Al-Merreikh Ondurman

Al-Merreikh Omdurman
vs.
Al Ittihad Tripoli 3:0

Al Ittihad Tripoli

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Letztes Spiel: Al Mogram vs. Hamadap 04.04.2009, Stadium Merreikh, Champions League
Nächstes Spiel:  Al Shimali Atbara vs. Khartoum-3

Ticket
ca. 35000 Zuschauer

Omdurman ist die Schwesternstadt der sudanesischen Hauptstadt Khartoum und gilt als deren ursprünglicherer Teil, aber zweifellos schlägt hier das Herz des sudanesischen Fußballs. Nahezu alle Meisterschaften des Landes sind an Teams vom nach dem Planeten Mars benannten Al-Merreikh (17) sowie dessen nach dem Halbmond benannten Lokalrivalen Al-Hilal (24) gegangen. Im letzten Jahr war es Stadium Merreikh mal wieder Al-Merreikh, das am Ende die Nase vorne hatte, und außerdem erreichten die Rot-Gelben das Endspiel des CAF-Cups, in dem man sich jedoch dem tunesichen CS Sfaxien geschlagen geben mußte. In der laufenden Spielzeit möchten die Sudanesen zumindest die Gruppenphase der Champions League erreichen, was bedeutet, daß man die aktuelle Runde und das danach folgende Achtelfinale überstehen müßte. Heute bedeutet das für den 1908 als SC Al-Masalam gegründeten Club, daß man sich gegen den libyschen Meister Ittihad - was auf arabisch so viel wie "Union" oder "Eintracht" bedeutet - behaupten muß, nachdem man beim Hinspiel in Tripolis ein 1:1-Remis erreichen konnte. Die Gäste feierten ihren größten internationalen Erfolg, als sie 2007 das Halbfinale des CAF-Cups erreichten und gegen die Ägypter von Al-Ahly verloren, das mit sechs Champions League Siegen und vier CAF-Pokal-Gewinnen erfolgreichste afrikanische Team überhaupt, das schließlich auch den 2007er-Wettbewerb für sich entscheiden konnte.

Von Beginn an gibt es am heutigen Tag Einbahnstraßenfußball zu sehen, denn Al-Ittihad verläßt sich ganz auf die Defensive, obwohl die Libyer wegen der auch in der CAF Champions League gültigen Auswärtstorregel auf jeden Fall mindestens einen Treffer erzielen müssen, um die nächste Runde erreichen Stadium Merreikh zu können. Auch der Abwehrriegel erweist sich schnell als durchlässig, denn schon nach 11 Minuten ist es Merreikhs Endurance Idahor, der nach einer Flanke von links per Kopfball trifft, und in der 27. Minute ist es erneut der in Nigeria geborene Stürmer, der nach einem in der Mauer hängen gebliebenen Freistoß angespielt wird und das Leder im Tor unterbringt. Sieben Minuten vor der Halbzeit sorgt Ragei Abdalla Ati für die endgültige Entscheidung, wobei er von einem bitteren Fehler von Ittihads Torhüter Samir Abod profitiert, der einen Ball von außen nur leicht berührt und parallel zur Torlinie abfälscht, so daß Abdalla nur noch einzuschieben braucht. Im zweiten Abschnitt setzt sich Al-Merreikh weitgehend zur Ruhe und gegen Ende des Spiels gibt es immer mehr Chancen für die Gäste, die letztendlich an ihrer eigenen Unfähigkeit scheitern, zumindest noch den Ehrentreffer zu erzielen.

Trotz Preisen zwischen 20 und 50 Pfund (ca. 7 bis 17 €), die für sudanesische Verhältnisse sicher zur gehobenen Kategorie zählen, füllt sich die Anlage gut und dürfte am Ende zu gut 90 % ausverkauft sein - im zweiten Abschnitt wird es dann noch voller und man mag spekulieren, daß in der Pause die Tore Stadium Merreikh geöffnet worden sein könnten. Sprechchöre oder dergleichen gibt es zwar nicht, aber trotzdem ist richtig was los auf den Rängen, wo man mit dem Spiel mitgeht und seiner Begeisterung Ausdruck verleiht. Zum Intro bei der Feier der Treffer von Al-Merreikh sind immer wieder eine Art Flammenwerfer zu sehen, was einen nicht ganz ungefährlichen Eindruck macht und in dieser Beziehung die in Europa üblichen bengalischen Feuer um ein weites übertreffen dürften. Einige Zuschauer haben ihre Gesichter in Vereinsfarben bemalt und viele haben Fahnen, Kappen oder sonstige Utensilien von Al-Merrikh dabei - Gästefans sind nicht auszumachen. Vor und auch im Stadion sind übrigens durchaus auch einige Frauen - zum Teil auch mit bemalten Gesicherten - zu sehen, für die der Besuch des Spiels offensichtlich kein Problem darstellt, was bekanntlich in manchen anderen überwiegend moslemischen Ländern anders ist.

Das Al-Merreikh Stadion ist das größte und komfortabelste im Sudan und wird nicht nur von den "Mars"-Kickern genutzt, sondern auch von der Nationalmannschaft Stadium Merreikh des Landes. In die Anlage, die den Spitznamen "The Red Castle" hat, der auch auf der Fassade zu lesen ist, passen 40000 Zuschuauer, die zum größten Teil auf roten und gelben Sitzschalen Platz finden, was ein Wellenmuster in Vereinsfarben auf den Rängen ergibt. Um genau zu sein ist sogar das komplette Stadion inklusive der Trainerbänke in dieser Farbkombination gehalten - auf der Bank von Al-Merreikh hat übrigens von 2006 bis 2007 der deutsche Trainer Otto Pfister Platz genommen, bevor er die Nationalmannschaft von Kamerun ins Endspiel der Afrikameisterschaften 2008 führte. Eine Überdachung gibt es nicht im Stadion Al-Merreikh, wenn man von den wenigen Plätzen absieht, die im Bereich der Haupttribüne unterhalb des nur hier aufgesetzten Oberrangs liegen. Nur wenige 100 Meter vom 'Red Castle' ist übrigens das Stadion Al-Hilal entfernt, wobei die direkten Duelle der beiden Lokalrivalen ein ganz besonderes und nicht immer gewaltfreies Spektakel sein sollen. Die könnte es dieses Jahr sogar in der Champions League geben, den neben den Gastgebern ist auch Al-Hilal in die Runde der letzten 16 eingezogen.

Stadium Merreikh

Stadium Merreikh

Stadium Merreikh
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