Dover Athletic vs. Tooting & Mitcham United 3:0
Dover Athletic

Dover Athletic
vs.
Tooting & Mitcham United 3:0

Tooting & Mitcham United

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Zuschauerstatistiken, Ansetzungen & mehr
Isthmian Football League
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Letztes Spiel: SC Wielsbeke vs. Racing Waregem 16.12.2008, Crabble Ground, Isthmian Premier League
Nächstes Spiel:  FC Zwolle vs. Dordrecht '90

2760 Zuschauer

In der südenglischen Hafenstadt Dover wurde 1894 ein Club namens Dover FC gegründet, der 1901, 1909, 1933 und 1947 pleite ging und jeweils unter dem alten Namen wiedergegründet wurde. Nach der erneuten Pleite 1983 hatte man vielleicht das Gefühl, daß es der Clubname ist, der unter einem schlechten Stern steht, denn diesmal erfolgte der Neustart unter dem neuen Namen Dover Athletic, der jedoch den Startplatz des Dover FC in der Southern Leauge übernahm. Von 1993 bis 2002 brachte Crabble Ground der neue Club seiner Heimatstadt den höchstklassigen Fußball aller Zeiten, als man direkt unterhalb der Football Leauge in der eingleisigen Football Conference - also auf Level 5 - spielte. Nachdem man zwischendurch ein weiteres Mal abstieg, schaffte Dover Athletic zur aktuellen Saison die Rückkehr in die Isthmian Premier League, die wohl nur eine Durchgangsstation werden wird, denn mit 17 Siegen und drei Niederlagen steht man als unangefochtener Tabellenführer 13 Punkte besser da als Verfolger Carshalton Athletic und düfte im kommenden Jahr in der Conference South spielen, der inzwischen unterhalb der Conference eingeführten zweigleisigen sechsten Liga. Der heutige Gegner vom Tooting & Mitcham United FC ist - wie der Name nahelegt - ein Fusionsclub, wobei sich der Tooting FC von 1987 bereits 1932 mit den Mitcham Wanderers von 1912 zusammengetan hat. Im letzten Jahr ist man zusammen mit Dover Athletic aufgestiegen und mußte als Tabellenzweiter den Weg über die Playoffs gehen, über die man sich den Aufstieg gegen den Worthing FC (2:0) und die Cray Wanderers (1:0) sicherte, ohne ein Gegentor hinnehmen zu müssen.

Schloß Tooting & Mitcham im Vorjahr zwölf Punkte hinter Dover ab, so muß man auch im laufenden Spieljahr deutlich kleinere Brötchen backen als der heutige Kontrahent und steht mit 22 Punkten weniger im Mittelfeld, ohne jedoch etwas mit der Abstiegszone zu tun zu haben. Trotz der unterschiedlichen Voraussetzungen kommt es fast zu einem Blitzstart für die Gäste, als ein Mißverständnis in der Abwehr von Dover zu einer Kopfballchance vor dem völlig Crabble Ground freien Tor führt, bei der der von hinten von einem Abwehrspieler bedrängte Spieler der Gäste jedoch aus fünf Metern das Tor verfehlt. Nach einer Viertelstunde hat der Favorit abermals Glück, als ein Freistoß von Jon Wallis so von der Mauer abgefälscht wird, daß Gästekeeper Dave King den Ball zwar noch erreicht, aber nur über den Innenpfosten ins Tor ablenken kann. Nach einer halben Stunde legt Dover nach einem schönen Angriff über rechts einen weiteren Treffer nach und mit dem Halbzeitpfiff erhöht man abermals, als mit Sammy Moore der Schütze des 2:0 freigespielt wird und er sich erneut keine Blöße gibt. In der zweiten Hälfte bleibt Dover das überlegene Team, aber am Ende gibt es zwei Herausstellungen, von denen anstelle von weiteren Toren zu berichten ist. Zunächst wird Dovers Dean Hill des Platzes verwiesen, der eigentlich einen Elfmeter gefordert hat, doch nach Meinung des Schiedsrichters selbst nicht gefoult wurde und stattdessen seinerseits ein Revancefoul begangen hatte. Während dieses Revanchefoul wohl nur vom Schiedsrichter gesehen wurde, ist es sieben Minuten vor Schluß eine recht klare Sache, als der Spielführer der Gäste, Allan McLeod, bereits gelbverwarnt hart einsteigt und mit Gelb-Rot zum Duschen geschickt wird.

Zu Conference-Zeiten waren die vormals beklagenswerten Zuschauerzahlen bei Dover Athletic auf vierstellige Zahlen hochgegangen, was man im letzten Jahr als Aufsteiger aus der achten Liga mit einem Zuschauerschnitt von 943 ebenfalls fast schaffte. Da liegt man dieses Jahr deutlich drüber, aber daß es heute gleich 2760 Menschen sind, die sich das Spiel nicht entgehen lassen wollen, liegt wohl daran, daß Dover Athletic für die Partie freien Eintritt Crabble Ground angekündigt hat und seinen Fans so ein frühes Weihnachtsgeschenk macht, denn beim bisherigen Rekordspiel der Saison gegen Margate lag der Besuch mit immerhin auch 1512 Zuschauern deutlich unter dieser Marke. Hinter einem Tor drängelt sich die Masse der Anhänger von Dover Athletic, die recht regelmäßig Sprechchöre hören läßt, und dabei ist das hinter einem Tor durchaus wörtlich zu nehmen, denn man wechselt zur Halbzeit die Seiten und begibt sich hinter den Kasten der Gäste. Die jeweils andere Hintertorseite ist deutlich schwächer besetzt, wobei sich hier eine Handvoll von Anhängern von Tooting & Mitcham eingefunden haben, die auch immer mal wieder zu hören sind, deren Gesänge aber völlig unverständlich bleiben (manchmal meint man "Silly" rauszuhören), während die Doverfans deutlich artikulierter supporten. Neben The Stripes und The Half-Half gilt übrigens The Terror als gängiger Spitzname für Tooting und Mitcham, was aber kaum an den Anhängern liegen kann, die einen eher harmlosen Eindruck machen.

Bereits seit 1897 ist das Crabble Stadium die Heimstätte des Fußballs in Dover, wobei man allerdings bis April 1951 auf dem unterhalb der heutigen Anlage liegenden Platz spielte, den man sich mit den Rugby- und Cricket-Teams der Stadt teilen mußte und von dem heute entsprechend der Topographie meistens als 'unterer' Platz die Rede ist. Seit 1961 gibt es hier eine Flutlichtanlage und 1990 wurde die Anlage komplett renoviert, nachdem Dover Crabble Ground Athletic aufgrund mangelnder Eignung des Platzes als Meister der Southern League der Aufstieg in die Conference verweigert wurde. Heute gilt die Anlage als einer der besten Non-League-Grounds in England, und sie besteht aus zwei überdachten Stehtribünen hinter den Toren sowie zwei ebenfalls gedeckten und mit zum Großteil roten Schalen ausgestatteten Sitztribünen, deren eine - der Main Stand - über die volle Platzbreite geht und in der Mitte einen schmaleren Oberrang aufgesetzt hat, während die andere - der Family Stand - nur etwa ein Drittel der gegenüberliegendne Seite einnimmt, auf deren anderer Seite das Clubhouse von Dover Athletic zu finden ist und in deren mittlerem Bereich man den Platz deutlich unter Rasenniveau betritt. Überhaupt liegt die eigentliche Spielfläche nach kleinen Steigungen von allen Seiten auf etwas erhöhter Ebene und nur so ließen sich wohl die deutlichen Höhenunterschiede ausgleichen, die dafür sorgen, daß die Tribünen teilweise recht windschief aussehen. Übrigens ist der heutige Besuch zwar respektierlich, aber bei weitem kein Rekord - der geht auf das Jahr 1951 zurück, als 7000 Zuschauer auf dem noch recht neuen 'oberen Platz' das FA-Cup-Spiel gegen den Lokalrivalen Folkstone sehen wollten und damit noch mal eine Schippe auf den kurz zuvor beim Ligakick gegen den gleichen Gegner aufgetellten vorherigen Rekord von 6000 drauflegten.

Crabble Ground

Crabble Ground

Crabble Ground

Crabble Ground


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