FC Zwolle vs. Dordrecht '90 2:1
5825 Zuschauer
Der FC Zwolle wurde 1990 als Nachfolger des PEC Zwolle gegründet, der seit 1910 existiert hatte. Die größten Erfolge feierten die Teams im Pokalwettbewerb, auch wenn ihnen der große Erfolg verwehrt blieb. 1928 erreichte der PEC das Finale und unterlag dem Racing Club Heemstede mit 0:2 und 1977 stand auch Nachfolger FC Zwolle im Endspiel und verlor mit dem gleichen Resultat - allerdings nach Verlängerung - gegen Twente Enschede. In der Ehrendivision stand Zwolle insgesamt dreimal und man schaffte jedesmal als Aufsteiger den Klassenerhalt, konnte sich jedoch mittelfristig nicht etablieren und mußte nach 2 - 7 Jahren zurück in die zweite Klasse. Da spielt man auch in der laufenden Saion und voraussichtlich auch in der kommenden, denn zumindest der direkte Aufstieg ist bei 17 Punkten Rückstand auf den VV Venlo kaum realistisch. Immerhin braucht man sich nicht die Sorgen zu machen, die Dordrecht '90 als Vorletzten der Tabelle zur Zeit plagen, denn erstmalig muß man in der 2. niederländischen Liga um den Klassenerhalt bangen, nachdem der Verband zum Ende der Saison eine Abstiegsregelung eingeführt hat, nach der der Amateurmeister in die Eerste Divsion aufsteigen kann.
Obowhl Dordrecht in den Anfangsminuten etwas aktiver scheint, ist es der FC Zwolle, der nach 11 Minuten in Führung geht, nachdem Derk Boerrigter von der Strafraumgrenze aus getroffen hat. Diese Führung hat bis zur Pause Bestand, und es ist ein etwas glücklicer Vorsprung, denn auch wenn Zwolle weiter versucht, nach vorne zu spielen, sind es die Gäste, die die besseren Torchancen auf ihrer Seite haben. Das setzt sich in der zweiten Hälfte so fort und der Ausgleich liegt immer mehr in der Luft, bis es nach 65 Minuten trotz protestierender Hausherren - man meint wohl, ein Handspiel im Vorfeld des Treffers gesehen zu haben - tatsächlich 1:1 heißt. In der Folge ist die Partie recht ausgeglichen, wobei beide Teams ihre Chance auf den Siegtreffer suchen, den schließlich nach 77 Minuten Albert van der Haar für die Hausherren erzielt. Danach zieht sich der FC Zwolle zurück und Dordrecht drückt auf den Anschlußtreffer, bis es endlich zum von den Hausherren ersehnten Schlußpfiff der Partie kommt.
Zu Beginn präsentiert man beim FC Zwolle einige Fahnen entlang einer der Längsseiten des Stadions, die von Kindern und mutmaßlichen Jugendspielern des Clubs geschwenkt werden, und zusätzlich eine Blockfahne hinter dem Tor, und untermalt das ganze mit einem - offensichtlich offiziellen - Feuerwerk. Danach kommt es immer mal wieder zu Sprechchören und darüber hinaus feuert die 'Hintertorfraktion' der Fans ihre Leute noch mit einer Trommel an, mit der der Gesang koordiniert wird. Auf Seiten der Gäste gibt es einen doch sehr spärlich gefüllten Auswärtsblock, in dem gut 20 Besucher aus Dordrecht versuchen, das Beste aus ihrer gewohnten Situation zu machen, denn wesentlich größer ist das Potential des Clubs an Auswärtsfahrern nunmal nicht. Insgesamt ist die Stimmung bei der Partie für die Verhältnisse der 2. Liga des Landes nicht schlecht, aber auch nicht herausragend, sondern eher im Mittelfeld des Spektrums angesiedelt. Daß man bei der heutigen Partie nicht unbedingt mit Ärger rechnen muß, war bereits im Vorfeld klar, und so werden die Tickets zum Spiel noch am Spieltag frei verkauft - offensichtlich will man beim FC Zwolle nicht dem Beispiel folgen, das ADO Den Haag beim Umstieg in sein neues Stadion zur vergangenen Saison gegegeben hat, wo man nur noch Zuschauer ins Stadion ließ, die bereit waren, sich eine Clubcard mit biometrischen Daten ausstellen zu lassen, wovon man aber auch dort mittlerweile wieder abgerückt ist.
Das FC-Zwolle-Stadion ist nur wenig vom Standort des alten Oosterenkstadion entfernt, in dem der Club seine Heimspiele vorher ausgetragen hat - die Rede ist von einer Verschiebung des Spielfeldes um 35 Meter. Im großen und ganzen handelt es sich bei der neuen Anlage um einen Standardbau, dessen Tribünen dementsprechend gleichförmig daherkommen. Man läßt sich hier auf Sitzschalen nieder, die größtenteils in Blau gestaltet sind und auf denen in Weiß diverse Aufschriften zu lesen sind, z. B. FCZ auf einer Hintertorseite. Auffällig ist besonders, um wie stark die Zuschauerbereiche hochgesetzt sind, denn die vorderste Sitzreihe liegt bestimmt drei Meter über dem Niveau der Kunsrasenspielfläche. In den Hintertorbereichen gibt es im Tribünendach eher einfache Anzeigen mit Leuchtschrift und im äußeren Bereich einer davon ist der Gästeblock abgeteilt. Auch wenn die Anlage wenig hat, die sie von einem Standardbau abhebt, gibt es doch zwei signifikante Unterscheidungen. Zum einen hat man die Flutlichtanlage nicht ins Tribünendach installiert, sondern verläßt sich auf echte Flutlichtmasten, und zum anderen gibt es in der Mitte einer Längsseite eine erkerartige halbrunde Überhöhung, in der offensichtlich ein verglaster Mini-Oberrang untergebracht ist, der wohl einen Pressebereich und möglicherweise auch die Sprecherkabine entält.