SC Egenbüttel vs. FC St. Pauli II 2:1
SC Egenbüttel

SC Egenbüttel
vs.
FC St. Pauli II 2:1

St. Pauli

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Letztes Spiel: SC Post-Altenbochum vs. DJK TuS Hordel 26.09.2008, Sportplatz Moorweg, Oberliga Hamburg
Nächstes Spiel:  Borussia Dortmund vs. VfB Stuttgart

ca. 150 Zuschauer

Am 25.03.1953 fand die offizielle Gründungsveranstaltung statt, bei der der SC Egenbüttel das Licht der Welt erblickte, aber schon vorher haben einige Sportler in spe versucht, dem Moorgelände im Westen der Ansiedlung eine zum Fußballspiel geeignete Fläche abzutrotzen. Es scheint ganz lustig zugegangen sein in der Anfangszeit beim SCE, denn man berichtet, daß die Hauptversammlungen Sportplatz Moorweg in der Anfangszeit häufiger mal über zwei Tage liefen, weil man sich am ersten Tag fürchterlich in die Wolle bekam und die Damen-Handballmannschaft bekam im Gründungsjahr eine eigene Hauptversammlung, weil sich die Mitglieder "dem übermäßigen Alkoholgenuß" hingegeben hatten und so "vereinsschädigende" Auswirkungen zu verantworten hatten. Die Fußballer des SCE kicken in der Saison 2008/2009 als Aufsteiger aus der Hammonia-Staffel der Landesliga in der Oberliga Hamburg, die per Umbennung von der Verbandsliga befördert worden ist. Als Vorletzter der Tabelle muß man allerdings schon jetzt befürchten, im kommenden Sommer wieder in der Landesliga zu landen. Gerade heute dürften nur Optimisten damit rechnen, daß Egenbüttel sein Punktekonto auffüllen wird, denn mit dem FC St. Pauli II ist ein Aufstiegsaspirant zu Gast, der als Zweiter der Tabelle anreist und selbst unter Druck steht, nicht schon zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison Tabellenführer Bergedorf zu weit enteilen zu lassen.

Leicht überlegen präsentieren sich die Favoriten aus der Hansestadt schon in der Anfangsphase, doch überzeugend präsentiert sich der Nachwuchs Sportplatz Moorweg der Kiezkicker nicht gerade und so rennt man sich immer wieder in der taktisch diszipliniert auftretenden Defensive der Gastgeber fest, die bereits im Mittelfeld versuchen, Ballverluste des Gegners zu provozieren und das immer wieder mit Erfolg. Dennoch hat St. Pauli die etwas besseren Torchancen und ein schneller Konter ist es, der nach 40 Minuten die Führung für den Favoriten bringt. Jetzt erwarten fast alle inklusive der Anhänger der Gastgeber den Einbruch das Teams, dessen Heimatstadt seit den 1970er Jahren ein Stadtteil von Rellingen ist, doch es sind die Hausherren, die neue Kräfte mobiliseren und so heißt es zur Halbzeit 1:1, nachdem Mario Schacht für Egenbüttel einköpfen kann, wobei der Torhüter der Gäste nicht gerade als Meister in der Strafraumbeherrschung rüberkommt. Man ist kaum aus der Kabine zurück, als es noch dicker für die Hamburger kommmt: nach einer Ecke nimmt sich Pascal Pohl ein Herz und hämmert das Leder in die Maschen des Gästetors. Im weiteren Verlauf der Partie gibt es eher hilflos anrennende Kieznachwuchskicker und einen Abstiegskandidaten, der das Geschehen weithin unter Kontrolle hat und bei seinen Kontern näher an einem weiteren Tor ist als die Gäste bei ihren Angriffsbemühungen.

Eine Handvoll von Heimfans hat sich auf der Gegenseite des Platzes eingefunden und versucht von hier aus, ihre Mannschaft per Sprechchor zu Sportplatz Moorweg unterstützen, wobei die Fans aus Egenbüttel größtenteils mit Standardgesängen ihr eigenes Team verherrlichen, gelegentlich aber auch mal Frechheiten an die Adresse der Gäste richten wie zum Beispiel das schlichte, aber immer wieder beliebte "Scheiß-St. Pauli"!. Besonders mutig müssen die Egenbütteler heute nicht sein für deartige Provokationen, denn der Großteil des St.-Pauli-Trosses weilt beim Zweitligakick in Rostock, wo man es, wie im Nachhinein bekannt wird, mit ganz anderen Aggressionen der Heimfans zu tun bekommt, und nur eine Handvoll von St. Pauli Anhängern sind nach Egenbüttel gekommen, und die sind offensichtlich nicht von der singenden Abteilung. Am Ende feiern die begeisterten Heimkicker mit ihren Fans per "Ufta" - wie es hier heißt - "Täterä" und aus der Kabine soll noch "So spielt man ohne Geld!" zu hören gewesen sein, während der Trainer des St. Pauli Nachwuchses Philipkowski Trainingseinheiten für Samstag und Sonntag ankündigt und die Einstellung seines Teams kritisiert, das in der Kabine Wetten auf die Höhe des Sieges abgeschlossen habe, um dann auf dem Platz dermaßen blutleer aufzutreten...

Das mit dem Abringen eines Fußballplatzes aus dem Moor scheint soweit geklappt zu haben in Egenbüttel, denn der Name "Sportplatz Am Moorweg" legt Sportplatz Moorweg nahe, daß der Straßenname anhand der ursprünglichen Beschaffenheit der Umgebung gewählt wurde. Heute liefert das Wetter eine dazu nur allzugut passende Atmosphäre, denn es ziehen ständig Nebelschwaden über den Platz, die die Sicht zwar nie ernsthaft behindern, aber dafür sorgen, daß die Szene mitten im Spiel schon mal verschwimmt, und auch die Flutlichtanlage, die nicht zu den lichtstärksten ihrer Zunft gehört, leistet wenig, um diese Eindrücke zu torpedieren. Bis auf das Vereinsheim sowie Imbiß- und Getränkestand an einer Längsseite (die Seite gegenüber wurde vorhin als "Gegenseite" tituliert, weil es sonst nichts gibt, woran man eine solche Benennung festmachen könnte) gibt es dann auch wenig, worüber man an dieser Stelle berichten könnte. In gewiser Weise kehren die Gäste heute übrigens an eine alte Wirkungsstätte zurück, denn es wird berichtet, daß der FC St. Pauli das Gelände des SC Egenbüttel früher als Trainingsplatz genutzt hat.


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