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FSV Gevelsberg |
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06.10.2005, Stadion Stefansbachtal Nebenplatz, Kreispokal Hagen |
Der VfL Gevelsberg hatte in der Mitte der 1970er bis zum Anfang der 1980er Jahre seine größte Zeit, als
man lange Zeit drittklassig in Verbands- und später Oberliga zu Hause war und man hat nur um Haaresbreite die Qualfikation zur neu eingeführten Regionalliga West/Südwest verpaßt. Damit haben die Gevelsberger die Regionalliga vor ihrem ersten Finanzskandal bewahrt, denn kurz nach Beginn der neuen Oberligasaison stellte sich heraus, daß man einen Schuldenberg angesammelt hatte, der nicht nur zum Abstieg des VfL aus der Oberliga führte, sondern den VfL innerhalb von einem halben Jahrzehnt bis in die Niederungen der Kreisklasse B brachte. Die Sportfreunde Eintracht Gevelsberg waren so zum klassenhöchsten Verein der kleinen Industriestadt an der Grenze zwischen Sauerland und Ruhrgebiet geworden, aber auch SEG mußte sein Team 2002 aus der Bezirksliga abmelden und letzentlich versucht man die Probleme jetzt zu lösen, indem man sich zum neuen FSV Gevelsberg zusammengeschlossen hat, der zu Saisonbeginn in die Kreisliga A gestartet ist. Heute hat man es im Kreispokal mit einem dicken Brocken zu tun, denn der Landesligist VfL Rüggeberg kommt aus der Nachbarstadt Ennepetal zu Gast - beide Teams stammen übrigens aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis, der allerdings fußballmäßig auf Bochum, Dortmund und Hagen aufgeteilt ist, wobei letzteres für die Städte im südlichen Kreisgebiet gilt, zu denen die beiden genannten Gemeinden gehören.
In der Anfangsphase ist kein Klassenunterschied zwischen den Gegnern zu erkennen, auch wenn schon nach
sechs Minuten ein grober Abwehrfehler in der FSV-Defensive zunächst zum Ballverlust und schließlich zum Gegentor führt. In der 15. Minute gelingt dem Kreisligisten sogar der Ausgleich, was wohl als eher ungewöhnlich bezeichnet werden darf, nachdem das höherklassige Team erst mal in Vorsprung gegangen ist. Obwohl die Enneptaler Feldvorteile auf ihrer Seite haben, hält der FSV Gevelsberg zunächst mit und auch
nach dem 1:2 in der 57. Minute gibt man sich nicht geschlagen. Tatsächlich ergibt sich sogar wieder die eine oder andere Ausgleichschance, aber am Ende ist es dann doch der VfL Rüggeberg, der seiner Favoritenrolle gerecht wird und mit dem 1:3 etwa zehn Minuten vor dem Abpfiff der Partie für klare Verhältnisse sorgt.
Das eigentliche
Stadion Stefansbachtal ist eine sehr schmucke Anlage im Schatten einer alten,
nicht mehr genutzten Bahnbrücke. Nennenswerten Ausbau gibt es auf einer Längsseite, wo man eine Tribüne vorfindet, die zum Großteil mit Holzbänken versehen ist und im mittleren Bereich auch ein paar Plastiksitze vorweisen kann und sogar mit einer kleinen Besonderheit aufwarten kann, denn das gute Stück verfügt über eine Seitenwand und zwar genau eine - die andere Seite ist nach außen hin offen. Neben der
Tribüne setzen sich noch ein paar Betonstufen fort, hinter den Toren sucht man vergeblich nach irgendwelchen Erhöhungen, dafür gibt es auf der Gegenseite einen Graswall. Zur Oberligazeit haben hier auch schon mal Mannschaften wie Arminia Bielefeld oder Preußen Münster zu Ligapsielen gastiert, wobei der Besuch meistens eher mäßig war, zum entscheidenden Spiel um den Aufstieg in die Oberliga zur Saison 1991/92 waren aber auch mal 3000 Leute da - übrigens gegen den aktuellen Zweitligisten Sportfreunde Siegen.
Die heutige Partie allerdings muß wegen Problemen mit der Flutlichtanlage des Hauptplatzes - die sollen
kurzfristig gelöst werden - auf dem Nebenplatz ausgetragen werden, der immerhin auch mit zehn Stufen auf einer Längsseite ausgebaut ist, aber nur über einen Hartplatz verfügt. Eine kleine Besonderheit gibt es über die Stufen auch zu berichten, denn in Gevelsberg heißt es nicht Mein Freund, der Baum, ist tot! - im Gegenteil scheint man hier Bäume wirklich als Freund zu sehen und hat so einer gar nicht mal so kleinen Eiche Platz inmitten der Stufen gelassen. Der Hauptplatz ist übrigens erst im letzten Jahr saniert worden und hat einen neuen Rasen bekommen, eine Prozedur, die dem Nebenplatz noch bevorsteht, der allerdings seinerseits mit einem Kunstrasenbelag ausgestattet werden soll. Historisch ist das Stadion Stefansbachtal übrigens die Spielstätte der Sportfreunde Eintracht gewesen, wobei der VfL seine großen Jahre ebenfalls hier verbracht hat, was dazu führte, daß der Lokalrivale in dieser Zeit immer auf dem Nebenplatz spielen mußte. Der eigentliche Platz des VfL Gevelsberg ist der Sportplatz Alte Geer, ein sehr unspektakulärer Ascheplatz ohne Ausbau. Der VfL hat jahrelang dafür gekämpft, einen Kunstrasenbelag für die Alte Geer zu bekommen, was natürlich jetzt durch die Fusion völlig vom Tisch ist.
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