Granada CF |
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04.11.2012, Estadio Nuevo Los Cármenes, Primera Divisón |
Granada ist eine weltbekannte Stadt im östlichen Andalusien, die ihre Berühmtheit freilich weniger dem lokalen
Fußballclub zu verdanken hat als der Tatsache, daß sich hier mit der Alhambra eine Sehenswürdigkeit findet, die
zu den prominentesten überhaupt gehört und deren Besuch teilweise auf Tage im Voraus reserviert werden muß.
Seit 2011 leistet der Granada Club de Futbol immerhin überhaupt wieder durch Teilnahme an der Primera Divsión
einen Anteil an der Mehrung des Ruhmes seiner Heimat Granada, nachdem der am 14. April 1931 als Recreativo de
Granada gegründete Club bereits zwischen 1941 und 1976 17 Spielzeiten erstklassig war, danach aber bis in die
viertklassige Tercera Divison hinab mußte, aus dem man sich ab 2006 wieder hochgearbeitet hat. Geholfen hat da
auch eine Cooperation mit den Norditalienern von Udinese Calcio, die 2009 eingegangen wurde und durch die man
immer wieder Spieler von Udine auf Leihbasis in den Kader aufnehmen kann. Zu diesem Zeitpunkt war Granada in der
Seguna B - unmittelbar danach stieg man zweimal in Folge auf und kehrte in die Eliteliga zurück. Damit das auch
so bleibt, müssen Punkte her, denn Granada ist nicht nur auf der Landkarte Spaniens ziemlich weit unten zu finden,
sondern auch in der Tabelle der Liga, wobei letzteres auch für die geographisch ganz weit oben zu findenden
Gäste vom Athletic Club Bilbao gilt, denn die 'baskische Nationalmannschaft' hat mit acht Zählern ebensoviele
Punkte auf dem Konto wie die Hausherren, und der Verlierer des heutigen Spiels wird nach dem heutigen Spieltag
auf dem vorletzten Platz stehen, nachdem man über den Strich in die Runde gegangen ist, denn die Konkurrenten
Espanyola Barcelona und Deportivo La Coruña haben ihre jeweiligen Partien bereits am heutigen Nachmittag gewonnen.
Granada ist von Beginn an das aktivere Team, muß aber schnell einen Doppelschlag hinnehmen, als Aritz Aduriz
zunächst nach 13 Minuten einen umstrittenen Foulelfmeter lässig verwandelt - er selbst ist zuvor von Pape
Malickou Diakhate zu Fall gebracht worden, nachdem der Ball schon weg war - und vierzehn Minuten später einen
schönen Spielzug zum 0:2 abschließt. Im Anschluß verstärkt das Heimteam verstärkt seine offensiven Bemühungen
und belagert den Strafraum des Athletic Club, bleibt aber weitgehend harmlos und bringt nur ein paar Schüßchen
auf das Tor von Gorka Iraizoz zustande. Im zweien Abschnitt kann der Granada CF immerhin den Anschlußtreffer
durch El-Arabi erzielen, einmal scheitert Yacine Brahimi nur am Pfosten, aber insgesamt bleibt der Athletic
Club bei seinen Kontern gefährlicher als die Hausherren mit all ihren Angriffsbemühungen, so daß der Auswärtssieg
der Basken am Ende nicht unverdient ist und leicht etwas höher hätte ausfallen können, auch wenn man über lange
Zeit mit dem Rücken zur Wand gestanden hat.
In einem Hintertorbereich haben sich die aktiven Fans von Granada aufgebaut, die während der Partie ihr Team
nahezu ohne Unterlass mit Getrommel und megaphongestützem Gesang anfeuern und so für eine in Spanien beim Fußball
sicherlich nicht alltägliche Stimmung sorgen. Der Rest des Stadions beteiligt sich zumindest an der Schalparade
zum Intro - im Stimmungsblock noch mit diversen Fahnen und Doppelhaltern unterstützt, bleibt sonst aber während
der Partie größtenteils ruhig - allerdings mit einer Ausnahme: Nachdem sich ein oder zwei Dutzend Athletic-Fans
durch ihren Jubel nach zweiten Treffer der Gäste mit ihrem Jubel geoutet haben - von den Farben her ist man ja
den Heimfans zum Verwechseln ähnlich - stimmt der Hintertorbereich "Viva Espana!" an, was schnell von den anderen
Bereichen aufgenommen und den Gästen als Ständchen dargeboten hat, so wie auch ein paar Granada-Fans spanische
Fahnen mit ins Stadion gebracht haben, die mutmaßlich auch nicht gegen jeden Gegner gezeigt werden dürften.
Der Granada FC spielt wie die als Granda Athletico auftretende zweite Mannschaft der Andalusier im
Estadio Nuevo Los Cármenes, das am südlichen Rand der Stadt zu finden ist und fußläufig oder per Bus
erreicht werden kann. Die 1995 eingeweihte Anlage verfügt über eine überdachte Haupttribüne und drei nicht
überdachte Tribünen, die komplett mit roten und weißen Sitzen ausgestattet und durch Betonbrücken
miteinander verbunden sind. Das ergibt im Prinzip freie Diagonalbereiche, die allerdings inzwischen
durch Stahlrohrtribünen geschlossen würden, deren Zugang über die genannten Brücken von den Hintertorbereichen
aus erfolgt, womit die Kapazität von 16200 auf 22500 Plätze erhöht wurde. Die vier mobilen Tribünen sind
ebenfalls mit Sitzen ausgestattet, allerdings in blau, so daß sich auch optisch ein Kontra zu den fest
installierten Bereichen des Stadions ergibt. Auffällig an der Anlage sind darüber hinaus die ins Stadion
hineingeneigten Flutlichtmasten mit ihrer sehr charakteristischen Form der 'Fliegenklatschen'.
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