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FC Südstern Karlsruhe |
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27.08.2008, Lotte Siebler Anlage, Landesliga Mittelbaden |
Der Vorgängerverein des heutigen FC Südstern Karslruhe wurde am 1. Mai 1906 unter dem Namen FC Venus Karlsruhe gegründet.
Treibende Kraft war Hauptlehrer Jockers, der entgegen der gängigen Auffassung nicht nur die "Fußlümmelei" tolerierte, sondern
gar selbst darin unterrichtete und die positiven Auswirkungen des relativ neuen Spiels auf Disziplin und Teamgeist schätzte.
Ein Jahr später kam man zu dem Schluß, daß die römische Liebesgöttin doch keine so gute Namenspatronin für einen
Fußballverein sei, und änderte den Namen per mehrheitlicher Abstimmung auf FC Südstern. Die angestrebte Aufnahme in den Badischen
Fußballverband konnte drei Jahre später erreicht werden und ab 1912 bestritt man Wettbewerbsspiele. Zwischenzeitlich schafften es
die Karslruher bis in die 2. Amateurliga, doch den Großteil seiner Zeit verbrachte der FC Südstern Karlsruhe in der A-Liga und
als größter Moment des Vereins werden dann auch keine Plichtspiele genannt, sondern eine Tour in den mittleren Osten, in
deren Rahmen der FC Südstern vor 10000 Zuschauern in Syriens Hauptstadt Damaskus spielte und auch nach Beirut kam. Aktuell kicken
die Blau-Weißen in der Landesliga Mittelbaden, wo man heute Mitaufsteiger Sportfreunde Forchheim zu Gast hat. In Forchheim war
1909 ein Club namens "Immerfroh" gegründet worden, der als Vereinsziele "Unterhaltung und Geselligkeit" angab und aus dem zwei Jahre später
die Sportfreunde hervorgingen. 1944 stieg man für ein Jahr in die Erstklassigkeit der Gauliga auf, aber nach dem Krieg sind die Sportfreunde nicht mehr über die 2. Amateurliga hinausgekommen. Bereits seit den 1980er Jahren pendeln die Sportfreunde zwischen Landesliga und Bezirksliga hin und her, offensichtlich bis heute, wie der erneute Aufstieg in die Landesliga dokumentiert.
Die Anfangsphase ist von gegenseitigem Abtasten geprägt und keiner der Kontrahenten geht ein allzugroßes Risiko ein. Noch während diese
Phase läuft, fällt das etwas überraschende, aber von mehr als der Hälfte der Zuschauer bejubelte Tor zum 0:1. Viel Zeit haben die
Gäste freilich nicht, um zu jubeln, denn bereits kurz darauf führt eine unübersichtliche Situation zum Ausgleich, bei der der Ball mehr am kurzen Pfosten vorbei ins Tor gestochert werden kann. Bis zur Halbzeit plätschert die Partie nur noch vor sich hin, aber das soll sich im zweiten Abschnitt ändern, in dem die Gastgeber die Initiative übernehmen und vehement auf die erneute Führung drängen. Etwas unglücklich agieren die Stürmer des
FC Südstern schon, wobei man allein dreimal mit Schüssen an Pfosten und Latte scheitert, bevor dann doch noch der Treffer zum 2:1 gelingt. Danach ist ein weiterer Alu-Treffer für den Südstern zu erwähnen, und als bereits alles darauf hindeutet, daß die Gastgeber die Punkte behalten werden, kommt es doch noch zum Ausgleichstreffer für die Sportfreunde - letztendlich eindeutig zwei verlorene Punkte aus Sicht des Südsterns, der viel
zu fahrlässig mit seinen Torchancen umgegangen ist, wovon hier nur einige wenige exemplarisch genannt wurden.
Südstern Karlsruhe trägt seine Heimspiele in der Lotte Siebler Anlage aus. und von der Namensgeberin heißt es, daß sie den Sportplatz finanziert
und dem Club so optimale Trainings- und Spielbedingungen ermöglichst habe. Dafür wird sie nicht nur mit der bloßen Namensvergabe geehrt, sondern es gibt auch ein Schild, das neben einem Vereinszeichen des Südsterns und dem Namen des Sportplatzes ein Portrait von Frau Siebler trägt, das vom Design her ein wenig an den sozialistischen Realismus erinnert - nur der Stern hat dafür natürlich in Blau eine etwas falsche Farbe. Auf jeden Fall muß man bestätigen, daß der Landesligist hervorragende Bedingungen hat, denn der Rasenplatz ist in gutem Zustand und auch die Zuschauerbereiche können sich für einen Verein dieser Spielkasse sehen lassen, auch wenn man sich nicht die Mühe gemacht hat, Stufen in die den Platz umgebenden Wälle einzusetzen und man sich so auf Grashängen niederlassen muß. Die meisten der Zuschauer, von denen viele den Gästen aus Forchheim angehören, tun das dann direkt vor dem Vereinsheim auf der Hauptseite, wo es auch noch kurze Wege zum Nachschub an Speisen und Getränken gibt, und nur eine Minderheit verteilt sich über die Hintertorseite und die Gegengerade, die zweite Hintertorseite hat keine Erhebung und bleibt so komplett leer. Der Platz ist übrigens von außen nicht umzäunt und man kann auch durch eine Tür auf die danebenliegenden Tennisplätze kommen, was erfoderlich macht, daß das Eintrittsgeld der Zuschauer in einer Platzrunde eingetrieben wird.
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