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SV Schwarz-Weiß Nierfeld |
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29.09.2011, Kunstrasen Sportzentrum Gemünden, Verbandsliga Mittelrhein |
Daß der SV Schwarz-Weiß Nierfeld 1929 einmal in der Verbandsliga spielen könnte, dürfte noch vor wenigen Jahren für
nahezu undenkbar gehalten worden sein. Noch in der Spielzeit 2002/2003 kickten die Stadtteilkicker aus Schleiden
in der Voreifel in der Kreisliga A, aber nach dem Aufstieg in die Bezirksliga schaffte man 2008 den Sprung in die
Landesliga, wo man zur laufenden Spielzeit abermals den Aufstieg erringen konnte. Somit sind die Schwarz-Weißen
also tatsächlich in der Verbandsliga angekommen, und man hat zu Saisonbeginn angekündigt, sich im Wesentlichen auf die
Aufstiegstruppe verlassen zu wollen. Die scheint allerdings in der neuen Liga nicht mithalten zu können und findet
sich nach fünf Spielen mit einem Remis und vier Niederlagen auf dem letzten Platz wieder, wobei vor allem auch
das Torverhältnis von 4:18 Böses ahnen läßt. Zuletzt kam man daheim mit 0:7 gegen Mitaufsteiger Hertha Walheim
unter die Räder, so ist es kein Wunder, wenn der VfL Alter in der sicheren Überzeugung nach Nierfeld kommt, sich
für die unerwartete 1:3-Niederlage gegen Viktoria Arnoldsweiler rehabilitieren zu können.
Als Oliver Mannteuffel Nierfeld nach zwei Minuten mit 1:0 in Führung bringt, kann man noch annehmen, daß es sich
aus Sicht von Alfter nur um einen kleinen Betriebsunfall handelt, der schnell behoben wird, aber tatsächlich sind
es die Gastgeber, die nachlegen und durch einen Elfmeter von Dominik Wergen zum zweiten Tor kommen. Es ist abermals
Wergen, der zwölf Minuten später einen verunglückten Paß von Gerrit Hermsen erläuft - ausgerechnet von dem
VfL-Kicker, der bereits den Elfmeter verschuldet hat - und auf 3:0 erhöht. Im zweiten Abschnitt zerschlägt sich
die Hoffnung Alfters, noch einmal zurückzukommen schnell, als man einen weiteren Elfmetertreffer hinnehmen muß (52.) und kurz darauf Team-Captian Stephan Gerigs die gelb-rote Karte erhält, nachdem er sich lautstark bei Schiedsrichter Matthias Wiescholek beschwert hat. Dem 1:4 durch Bayram Ilk (70.) folgt zehn Minuten später der
fünfte Treffer Nierfelds, mit dem Wolfgang Löbach den alten Abstand wieder herstellt und so für ein Ergebnis sorgt,
das vor der Partie für undenkbar gehalten worden wäre - so undenkbar wie die Teilnahme Nierfelds an der
Verbandsliga...
Das Sportzentrum Gemünden liegt direkt am Ufer des Flüßchens Urft im gleichnamigen Stadtteil Schleidens, was bedeutet,
daß man nicht in Nierfeld selbst, sondern ein paar Kilometer nördlich davon kickt - manchmal ist auch nach der
anliegenden Straße vom Sportplatz Müsgesauel die Rede. Beim SV Nierfeld kennt man den unvermeindlichen
Sponsorennamen Kloska-Arean, der jedoch angesichts der Anlage eher wie eine Parodie wirkt. Einmal gibt es hier einen völlig
unausgebauten Rasenplatz, der in sehr schlechtem Zustand ist, aber in der nächsten Zeit saniert und ab der
Spielzeit 2012/13 wieder Hauptplatz der Gastgeber werden soll. Bis dahin kickt man auf dem längsseits dazu
liegenden Kunstrasenplatz, der ebensowenig mit Ausbau glänzen kann und mit 101 x 61 Metern am unteren Bereich
der erlaubten Skala angesiedelt ist. Nach Berichten des Generalanzeigers Bonn hat der VfL Alfter dann auch auf
einem mit Hütchen verkleinerten Platz trainiert, um sich auf die Gegebenheiten bei Schwarz-Weiß Nierfeld
vorzubereiten - offensichtlich ohne allzugroßen Effekt - viel schlimmer hätte es schließlich kaum ausgehen können
für die Gäste.
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