|
Örebro SK |
maps.google.de wikipedia |
svenskfotbol.se |
wikipedia |
07.05.2012, Eyravallen, Allsvenskan |
Der Örebro SK wurde im Jahre 1908 in der gleichnamigen Stadt, die etwa 200 km westlich von
Stockholm auf dem Weg nach Oslo liegt, gegründet. Bekannt ist Örebro für das Stadtschloß auf
einer Insel des Flusses Svartån sowie für den Wasserturm Svampen mit einem
Café an der Spitze. In den 1990er Jahren hätte der ÖSK um ein Haar den Titel 'Heimat des
schwedischen Fußballmeisters' hinzugefügt, denn der Club, der 1960 erstmalig in der Allsvenskan
aufgetaucht war, schrammte in der Zeit mehrmals knapp am Titel vorbei - am engsten war es 1994,
als man als Zweiter durchs Ziel ging und nur zwei Zähler auf den IFK Göteborg fehlten. Dieses
Niveau konnte der Club allerdings nicht halten, 2004 stieg man in die Superettan ab. Drei
Jahre später gelang der Wiederaufstieg, und seither ist der Örebro SK erstklassig, wobei der
Start in die aktuelle Spielzeit gründlich mißlang und man nach sieben Spielen sieglos ist und
mit gerade einmal drei Zählern das Tabellenende ziert. Sicherlich ist so früh in der Spielzeit
noch alles drin, aber Örebro muß bei bereits vier Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz
sehen, daß man zu Punkten kommt, um nicht schon jetzt zu große Abstände nach oben entstehen zu
lassen. Mit dem Sammmeln von Zählern will man sicher möglichst direkt heute beginnen, wenn
mit dem Kalmar FF ein Gegner begrüßt wird, der mit seinen bisher acht Zählern auch im unteren
Bereich der Tabelle zu finden ist.
Bereits nach fünf Minuten liegt Örebro einmal mehr hinten, als man nach einer Ecke kalt
erwischt wird. Man meint, den Ball geklärt zu haben und ist in der Vorwärtsbewegung, als das
Leder zu Jörgen Skelvik kommt, der Erik Israelsson bedient, der es seinerseits aus der Drehung
heraus im Tor der Gastgeber unterbringt. Es folgt ein einziger Sturmlauf des Örebro SK, aber
man kommt zu kaum klaren Torchancen und produziert nur zahlreiche Eckstöße. Dazu kommen diverse
Freistöße, da Kalmar in der Abwehrarbeit immer wieder äußerst robust einsteigt, aber
besonders gefährlich wird es auch dabei kaum für die Gäste, da Örebro auch bei ruhendem Ball
das Ziel immer wieder weit verfehlt. So bleibt es am Ende bei einer weiteren Niederlage für
Örebro, das sich damit trösten mag, die Partie über weite Strecken dominiert zu haben, allerdings
deutlich torgefährlicher werden muß, um zu Punkten zu kommen, die benötigt werden, um den
Tabellenkeller verlassen zu können.
Die 4785 Zuschauer des heutigen Spieltags bedeuten den bislang schlechtesten Besuch für den
Örebro SK in dieser Spielzeit, dessen drei bisherige Heimspiele von zwischen 5612 und 8023
Menschen gesehen wurden. In einem Hintertorbereich haben sich die aktiveren Anhänger der
Hausherren eingefunden, und da ist man immer einmal wieder mit Schwenkfahnen aktiv oder zeigt
auch mal eine Schalparde und läßt recht durchgehend Getrommel hören. So kann man am Ende nicht
sagen, daß es gar keinen Support gibt, aber als Stimmungshochburg kann man sich heute nicht
präsentieren, was vielleicht nicht nur an der sportlichen Situation und daran, daß man doch
zahlenmäßig etwas schwach ist liegen mag, sondern auch daran, daß von den spärlich angereisten
Gästefans überhaupt nichts wahrzunehmen ist. Die sind in einem Stehplatzblock auf der anderen
Hintertorseite untergebracht, wo sie weder eine zusammenhängende Fläche einzunehmen versuchen
noch akustisch oder optisch auf sich aufmerksam machen.
Der Eyravallen ist seit 1923 die Heimstätte des Örebro SK, der die Anlage damals im Süden der
Innenstadt der Stadt errichtet hat - vom Schloß aus ist sie über einen ca. 1,5 Kilometer langen
Fußweg zu erreichen. Es handelt sich um ein reines Fußballstadion, in dem auf beheizbarem
Kunstrasen gekickt wird und seit 2005 offiziell den Sponsorennamen "Behrn Arena" trägt, seit
eine Immobilienfirma für mindestens zehn Jahre die Namensrechte daran erworben hat. In den
Anfangstagen des Eyravallan fand hier auch Bandy und Leichtathletik statt, inzwischen teilt
ihn sich der ÖSK mit dem Frauen-Allsvenskan-Team vom Karlslunds IF Örebro. Genutzt wurde
die Spielstätte in Örebro auch für die Fußball-Weltmeisterschaft 1958, als hier das Gruppenspiel
zwischen Frankreich und Schottland stattfand. Die aktuelle Zuschauerkapazität, der bis 2002 immer
wieder umgebauten Anlage - zuletzt verschwand die alte Holztribüne - wird mit 14500 angegeben, so
daß der alte Zuschauerrekord von 20066, der 1961 bei einer Ligapartie des Örebro SK gegen den
Degerfors erreicht wurde, nicht mehr eingestellt werden kann.
|