|
CS Sfaxien |
maps.google.de Wikipedia Fanpage |
CAF - Afrikanischer Fußballverband Tunesischer Fußballverband |
wikipedia Forum (englisch) |
24.11.2007, Stade Taîeb Mhiri, Confederations Cup (CAF Cup) |
Der CS Sfaxien - oder CSS, wie der Vereinsname im Land meistens abgekürzt zu lesen ist - wurde 1928 gegründet und ist
mit sieben Meistertiteln das vierterfolgreichste Team des Landes. Auch in die Liste der Africacup-Sieger konnten sich
die Kicker aus der Stadt an der Ostküste bereits eintragen, wurde man doch 1998 gegen den senegalischen ASC Jeanne d'Arc
CAF-Cup-Sieger. Dieser dem UEFA-Cup entsprechende Wettbewerb wurde zwar 2004 in Confederations Cup umbenannt, ist aber vom
Prinzip her der gleiche geblieben, so daß der CSS heute die große Chance hat, diesen Erfolg gegen das Team von El Merreikh
zu wiederholen. Und groß ist die Chance tatsächlich, denn Sfax konnte bereits das Hinspiel bei dem Meisterschaftszweiten aus
dem Sudan mit 4:2 gewinnen und könnte heute wohl nur noch scheitern, sollte man sich zu sicher sein. Der Titelgewinn würde übrigens
den Triumph Tunesiens im afrikanischen Vereinsfußball 2007 bedeuten, denn der letztjährige Confederations-Cup-Sieger Etoile du Sahel aus Sousse hat in diesem Jahr die Champions League gewinnen und sich über den Titelverteidiger Al Ahly (Ägypten) durchsetzen können.
In den ersten Minuten präsentiert sich der CSS offensiv und scheint sofort klar machen zu wollen, daß er den Gegner nicht
auf die leichte Schulter nimmt. Das erweist sich jedoch schnell als Strohfeuer, denn man gibt sich auf Seiten der
Hausherren schnell damit zufrieden, die Partie zu kontrollieren, während die Gäste nicht in der Lage sind, Akzente zu
setzen, so daß es viel Leerlauf gibt. In der 30. Minute kommt es doch mal zu einer Chance für die Gäste, als ein Freistoß
von Halblinks knapp vorbei geht und kurz darauf sorgt der Torwart der Sudanesen für Unterhaltung, indem er eine Hereingabe
von links fallen läßt, doch Karim Naftis trifft das Leder nicht voll und es geht am Tor vorbei. Im weiteren Verlauf der
Partie kommt es auf beiden Seiten zu kleineren Chancen, aber es scheint immer wahrscheinlicher, daß es beim 0:0 bleiben
wird. Drei Minuten vor Schluß hat wohl niemand mehr Zweifel daran, daß Sfaxien Sieger des Cups werden wird und zu diesem
Zeitpunkt klappt es dann bei einem Freistoß von Amir Haj Messaoud auch noch mit dem Sieg im Rückspiel. Das Leder springt zwar vor dem Tor auf, aber dennoch macht Merrikh-Schlußmann Hamdi Kasraoui einen sehr schwachen Eindruck, als er den Ball nur ins Tor ablenken
kann.
Schon vor der Stadionöffnung zeigt sich die Euphorie in Sfax, als lautstarke Fangruppen durch die Stadt ziehen und viele Häuser mit
teils großflächigen Transparenten zu Ehren von CSS geschmückt sind.
Trotz für tunesische Verhältnisse extrem hoher Eintrittspreise von bis zu 100 Dinar (ca. 55 ) ist die Partie dann auch ausverkauft und
auch im Stadion wird es schon lange vor dem Anpfiff mehrmals bei den Gesängen der Hausherren richtig laut. Mit einer hervorragenden Choreographie, bei
der bemalte Stoffplakate vom Stadiondach herabgelassen werden, die über eine ganze Tribünenbreite eine zusammenhängende Szene ergeben, die eine Stadtmauer darstellt, zeigt man sich sehr fantasievoll und das bis ins Detail, denn zum Beispiel ist die Mauer mit dem Gründungsjahr von Sfaxien verziert und durch das Tor in der Mitte wird ein Modell des CAF-Cups präsentiert. Dazu gibt es weitere Aktionen wie ein großes Transparent auf der anderen Seite, Papierrollenwürfe zur zweiten Hälfte und ein paar bengalische Feuer, die nach dem Schlußpfiff auch von zwei Spielern der Gastgeber entgegengenommen und auf dem Platz präsentiert werden. Nur der akustische Support kann die hohen Erwartungen nicht erfüllen, die vor der Partie geweckt wurden und es kommt immer wieder zu längeren Ruhepausen, die wohl zum einen in der geringen Spannung begründet liegen, die die Partie zu bieten hat, und zum anderen in der kompletten Abwesenheit von Gästefans.
Das Stade Taïeb Mhiri ist etwa zwei Kilometer außerhalb der Innenstadt von Sfax zu finden. Auf der einen Seite hat es eine dreifach
unterbrochene Überdachung zu bieten, die vermutlich den ersten wettergeschützten Teil der Anlage markiert, aber direkt daran anschließend gibt es inzwischen ein durchgängiges Dach über einen Hintertorbereich - hier werden die Stoffplakate für die Choreographie heruntergelassen - und die komplette Gegenseite, das wohl später hinzugefügt worden ist. Der Großteil der Tribünen ist mit hellblauen Plastikschalen ausgestattet, die ohne Rückenlehnen auskommen, aber es gibt - vor allem in der unüberdachten Kurve, oberhalb derer eine Anzeigetafel untergebracht ist, die den Spielstand abwechselnd mit arabischen und lateinischen Buchstaben zeigt - auch Stehplatzbereiche. In der Diagonale zwischen der unüberdachten Kurve und der Haupttribüne ist ein abgeteilter Block vorhanden, der heute leer bleibt und wohl ansonsten für Gästefans genutzt werden dürfte.
|