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FC Südtirol (Alto Adige) |
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21.05.2006, Drususstadion, Aufstiegsplayoff Serie C/2 |
Der FC Südtirol ist 1995 als Nachfolger des 21 Jahre zuvor gegündeten SV Milland entstanden, der nicht wie sein
Nachfolger in Bozen/Bolzano ansässig war, sondern in Brixen/Bressanonen. Offiziell ist das Team sogar noch heute in
Brixen zuhause, denn die beantragte Verlegung des Rechtssitzes nach Bozen ist nie genehmigt worden. Grundidee des FC Südtirol war jedenfalls, eine Profimannschaft in Südtirol auf die Beine zu stellen, und das gelang recht zügig. Nach zwei Aufstiegen innerhalb des Amateurbereichs schaffte man zur Saison 2001/2001 den Sprung in die Serie C/2, in der man seither kickt. Der Aufstieg in die Serie C/1 wurde mehrmals nur knapp verpaßt und auch im aktuellen Jahr schafften die Kicker aus Bozen die Qualifikation zur Aufstiegsrunde, wo es heute im norditalienischen Duell gegen den US Ivrea Calcio aus der Nähe von Turin geht, der bei einem Gründungsdatum von 1901 bereits einige Jahrzehnte mehr auf dem Buckel hat als der heutige Konkurrent.
Bereits in der Anfangsphase konnt es zu einer guten Chance für die Gäste (5. Minute) und die Hausherren (8. Minute), so daß schon mal geklärt ist, daß
beide Kontrahenten heute gerne mit einem Sieg nach Hause fahren würden. Danach tut sich erst mal über eine längere Phase wenig, wobei es jedoch die Gäste sind, die den etwas gefährlicheren Eindruck machen. In der 30. Minute kommen die Gäste nach einer Ecke erneut zu einer guten Chance, bei der noch zur Ecke geklärt werden kann, kurz nach dem Seitenwechsel erzielt Ivrea dann aber doch das Führungstor, als der schön freigespielte Bertani lässig einschieben kann - die Abwehr des FC Alto Adige (so der italienische Name des FC Südtirol) hat dabei aber auch tief geschlafen. Ein Flachschuß, der exakt zwischen Torwart und Pfosten durchpaßt, bringt den Bozenern zwar noch den Ausgleich (74. Minute), aber zu mehr reicht es am Ende nicht mehr für die Hausherren, so daß man sich auf einen heißen Tanz in Ivrea einstellen kann und letztendlich wohl auch als Außenseiter ins Rückspiel gehen wird.
Gut 1500 Zuschauer wollen sich das heutige Spiel nicht entgehen lassen, wobei die Fanblöcke auf der gleichen Tribüne zu finden sind, nämlich der
Gegenseite, auf deren (von vorne gesehen) linker Seite sich die Anhänger der Hausherren niedergelassen haben, während es auf der rechten Seite den (natürlich abgetrennten) Gästeblock gibt, in dem sich vielleicht 30 Anhänger aus Ivrea eingefunden haben. Beide Seiten haben natürlich Fahnen dabei, wobei die Fans aus Bolzano noch ein kleines Intro mit einer Blockfahne und Bändern in Rot und Weiß abliefern und die Anhänger aus Ivrea nahezu geschlossen in oranger Teamfarbe erschienen sind. Danach gibt es von beiden Fangruppen ausdauernden Support mit Sprechchören. Auffällig ist, daß der Support auch auf der Seite der Hausherren ausschließlich in italienischer Sprache abläuft, was noch vor wenigen Jahren in der zweisprachigen Stadt anders gewesen sein soll. Auch in der Stadt selbst ist generell viel häufiger die italienische Sprache zu hören als die deutsche.
Das Drususstadion (Estadio Marco Druso) ist nach dem römischen Feldherren Marcus Drusus benannt. Es wurde im Jahr 2000 fast vollständig renoviert und
später mit neuer Licht- und Audioanlage ausgestattet. Herausgekommen ist eine sehenswerte Anlage mit zwei überdachten Tribünen, sehr ansehnlich ist dabei vor allem die schön gestaltete Außenfassade der Hauptseite, auf der auch der Name der Anlage zu lesen ist. Die beiden Tribünen verfügen über eine unterschiedliche Konstruktion - auf der Hauptseite ist eine etwas hochgesetzte Tribüne mit geradem Dach zu finden, während die Gegenseite mit einer bis unten durchgehenden Version bebaut ist, die ein Dach aus einer Bogenkonstruktion vorzuweisen hat - und unterscheiden sich auch in der Farbe der Sitze - weiß auf der Haupt- und grün auf der Gegentribüne. Die Kurven bleiben ohne Ausbau, wobei allerdings auf einer Seite ein Aufgang in den oberen Bereich der Gegentribüne vorhanden ist, der teilweise mit Balkonen versehen ist oder an dessen Geländer stehend ebenfalls das Spiel verfolgt werden kann. Weiterhin gibt es natürlich auch beim FC Südtirol eine Alpenkulisse, die für eine sehenswerte Aussicht aus dem Stadion heraus sorgt, so daß man insgesamt von einem sehr sehenswerten Stadion sprechen kann, auch wenn aufgrund des fehlenden Kurvenausbaus sowie der vorhandenen Laufbahn natürlich gewisse Abstriche zu machen sind, die jedoch in der aktuellen Spielklasse und auch bei einem Aufstieg in die Serie C/1 unbedeutend sind, bei einem Aufstieg in die Serie B oder darüber hinaus dürfte es allerdings dann doch zu Engpässen kommen.
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