|
TuS Tengern |
maps.google.de |
WDR VT: LL Westfalen 1 - Ost fußball.de |
|
23.08.2007, Sportzentrum Tengern, Landesliga Westfalen 1 Ost |
Der TuS Tengern hat eine echte Zittersaison in der Landesliga Westfalen Ost hinter sich, in der man am Ende um einen Platz oberhalb des
roten Strichs landete, was sich erst am letzten Spieltag der Saison klärte, als die heutigen Hausherren mit 7:1 bei Schlußlicht VfL Klosterbauserschaft
gewannen und somit auch im Falle eines Sieges von Konkurrent Victoria Clarholz in der Liga geblieben wären, der jedoch seinerseits beim 4:4 gegen den Bünder SV seine Hausaufgaben nicht gemacht hatte. Der FC Preußen Espelkamp schaffte unterdessen den Aufstieg aus der Bezirksliga Westfalen 1 und somit vollendete das am 4. Januar 1957 als "Fußballclub Preußen Espelkamp-Mittwald e.V." gegründete Team, das bis dahin Fußballabteilung des ATSV Mittwald gewesen war, den Durchmarsch, denn man war in der Saison zuvor gerade erst aus der Kreisliga Lübbeke in die Bezirksliga gekommen. Einen weiteren Triumph gab es im Kreispokal, in dem man im Endspiel den heutigen Gegner von TuS Tengern mit 4:2 schlug, was immerhin offizielle 1500 Zuschauer angelockt hat. Die Partie hatte in Espelkamps Albert-Pürsten-Stadion stattgefunden, heute hat der TuS Tengern - übrigens ein Stadtteilteam aus der Gemeinde Hüllhorst - die Chance, sich auf eigener Anlage für die Pokalschlappe zu revanchieren.
Und den ersten Schritt zur Revanche ist man schnell gegangen, denn man kommt direkt aus dem ersten Angriff heraus zu einem Freistoß, den Sebastian Geist per Kopf über den verdutzen Torhüter der Gäste ins lange Eck bugsieren kann. In der Folge gibt es einen offenen Schlagabtausch, in dem sich die
Waagschale nach und nach in Richtung der nach zwei Meisterschafts- und drei Pokalspielen noch ohne Pflichtspielniederlage dastehenden Gäste neigt. Eine ganz ähnliche Szene wie beim Führungstor von Tengern bringt den Ausgleichstreffer der Gäste, bei denen eine Flanke von rechts per Kopf ins lange Ecke bugsiert wird und kurz darauf kommt in einer Tiefschlafphase der gesamten Heimdefensive ein Ball zu Patrick Rossel, der aus wenigen Metern frei einschießen kann, so daß die Partie gedreht ist. Wenig später fordern die Gäste lautstark einen Foulelfmeter, aber der Pfiff bleibt aus, eine wohl vertretbare Entscheidung, da bei dem harten Tackling auch der Ball gespielt wurde. In der zweiten Hälfte bleibt Espelkamp das überlegene Team, tut sich aber schwer Chancen herauszuspielen und so baut man den TuS Tengern wieder auf, der nach und nach wieder die Initative übernimmt und am Ende durch einen großen Torwartfehler, bei dem Espelkamps Goalie Thorsten Korejtek die Hereingabe reaktionslos zum freistehenden Daniel Menneker passieren läßt, der nur noch einzuschieben braucht, den Ausgleich erzielt. Danach tut sich nichts mehr, offensichtlich sind beide mit der Punkteteilung zufrieden, immerhin bleibt Espelkamp ungeschlagen und Tengern bringt nach zwei Auftaktniederlagen den ersten Punkt überhaupt auf die Habenseite.
Über 1000 Zuschauer sind es diesmal nicht, die das Lübbecker Kreisderby sehen wollen, aber auch die Zahl 800 kann sich bei einem Spiel der Landesliga
sehen lassen, wobei es sicher mehr als die Hälfte sind, die erst im Laufe der Partie ins Stadion kommen und so zumindest den Treffer zum 0:1 verpassen.
Eine stattliche Zahl von Besuchern steht auf der Seite der aufstrebenden Gäste, wobei es keinerlei Fanblöcke oder Support gibt, sondern klassische Amateurspielatmosphäre mit Zwischenrufen und direkten Reaktionen auf den Spielverlauf. Zum Thema der Kommentare werden immer wieder die Unparteiischen, denn der Referee bringt die Gäste nicht nur mit dem ausbleibenden Elfmeterpfiff gegen sich auf, sondern auch seine Assistenten ziehen den Zorn der Zuschauer auf sich, indem sie ein paar sehr knappe Abseitsentscheidungen fällen.
Für die Verhältnisse der Landesliga verfügt der TuS Tengern über eine sehr stattliche Anlage. Ausbau gibt es zwar nur auf einer Längsseite, da aber
ziehen sich zwei hohe Stufen, auf denen man sowohl sitzen als auch stehen kann, über die gesamte Breite des Spielfelds und sind auch komplett überdacht,
so daß man von einer echten Tribüne sprechen kann. Die wäre bei Bedarf leicht weiter ausbaubar, denn zum einen ließe sich die Zahl der Stufen einfach verdoppeln, indem man auf halber Höhe eine weitere dazwischenzieht und so eine reine Stehplatztribüne schafft und auch nach hinten bzw. oben dürfte noch Platz für mindestens eine weitere Stufe sein, da die Tribüne tief genug gebaut ist, um die hinter die vorhandenen zu setzen, und auch bis zum Dach hin dürfte genug Platz sein. Zumindest bei gutem Wetter wie heute - Tengern bleibt von den gelgentlichen Wolkenbrüchen des Tages offensichtlich verschont -, kann man sich auch noch auf der Gegenseite aufbauen, nur hinter den Toren wird das zumindest heute nicht gerne gesehen und der Stadionsprecher weist mehrmals darauf hin, daß die Zuschauer im Hintertorbereich weiter auf die Geraden gehen mögen.
|