TSV Wabern vs. TuSpo Grebenstein 5:1
ca. 200 Zuschauer
Die Gemeinde Wabern ist im Schwalm-Eder-Kreis zu finden, der immerhin über einen IC-Bahnhof und eine große Zuckerfabrik verfügt, aber dennoch kaum überregional bekannt ist. Das war früher anders, dabei sind hier immerhin berühmte Leute wie Voltaire, Knigge und Goethe auf ihren Reisen abgestiegen und darüber hinaus stammt der Ex-Bundesliga-Profi Tobias Damm (Mainz 05) aus Wabern. Der TSV Wabern ist momentan im dritten Jahr in Folge in der Verbandsliga Hessen Nord aktiv, nachdem man in der Saison 2005/06 den sofortigen Wiederaufstieg in die Spielklasse geschafft hatte. Nach einem dritten Platz im Vorjahr gehört man zu den Aufstiegsfavoriten der neuen Spielzeit, zumal nicht nur Staffelmeister Schwalmstadt aufgestiegen ist, sondern mit dem Tabellenzweiten Bad Hersfeld ein weiterer starker Konkurrent die Liga verlassen hat. Mit einem 5:0-Sieg beim SSV Sand hat der TSV seine Ambitionen unterstrichen, ist aber trotzdem nur Tabellenzweiter, da Süsterfeld gleich mit 6:0 in Petersberg gewinnen konnte. Von TuSpo Grebenstein gibt es noch keinerlei Standortbestimmung, denn der Club bestreitet heute sein Auftaktspiel, nachdem er in der ersten Runde spielfrei war, und so darf man spekulieren, ob die Schwarz-Weißen aus dem Landkreis Kassel stark genug sind, dem TSV Wabern heute Paroli zu bieten.
Nach etwas mehr als einer Viertelstunde kann man diese Frage bereits getrost verneinen, und es ist vor allem Torhüter Liebig, der die Defensivtaktik seines Teams zum Mißerfolg werden läßt, denn der Schlußmann läßt zunächst einen haltbaren Fernschuß von der Strafraumgrenze passieren und schießt beim 0:2 einen Spieler der Hausherren beim Versuch eines Befreiungsschlages so an, daß der gar nicht anders kann, als ein Tor mit einem etwas ungewöhnlichen Körperteil zu erzielen, was, sollte es jetzt zur Regel werden, zur Umbenennung des Sportes in Arschball führen könnte. Der TSV versäumt es freilich, weiter zu erhöhen, und gerät so nach 27 Minuten noch mal in Bedrängnis, nachdem Grebenstein aus heiterem Himmel den Anschlußtreffer erzielt hat und davon beflügelt seine beste Phase hat. In der 52. und 56. Minute rücken die Hausherren das wieder gerade und erhöhen auf 4:1. In der Folge kommt es zu Chancen auf beiden Seiten, aber die Partie scheint entschieden und würde wohl auch nicht noch mal spannend, träfen die Gäste zum 4:2 statt an den Pfosten. So jedenfalls setzt der TSV Wabern zehn Minuten vor dem Abpfiff den Schlußpunkt zum 5:1 und schließt so zu Süsterfeld auf, das gleichzeitig 4:1 gegen Sand gewinnt, so daß jetzt beide Teams mit 10:1 Toren und 6 Punkten die Tabelle anführen.
Daß der Sportplatz Reiherwaldweg in irgend einer Form beeindruckend sei, wäre eine glatte Lüge, aber immerhin verfügt er über eine auffällige Erkennungsmarke, die ihn recht unverwechselbar macht, denn neben einem der Flutlichtmasten ragt ein wesentlich massiverer und auch deutlich höherer Handymast auf. Der Rest ist ein nicht ausgebauter Rasenplatz, den man immerhin komplett umlaufen und sich irgendwo ebenerdig am Platz aufstellen kann. Etwas zurückgesetzt ist dann noch das Vereinsheim des TSV zu finden, und damit sind die Eigenschaften der Anlage relativ umfassend benannt. Sollte der TSV Wabern tatsächlich den Aufstieg in die Oberliga schaffen, könnte man zu der Ehre kommen, über den am wenigsten ausgebauten Platz der Hessenliga zu verfügen - und das ist wirklich nicht leicht!